30 Jahre in Nazareth
30 Jahre in
Nazareth!
Warum? Törichte Frage! Sein
ganzes Leben in Nazareth ist messianisches Wirken. Während er die Fluren der
Kindheit durchwandelt, waltet er bereits seines hohenpriesterlichen Amtes.
Während er Axt und Säge des Zimmermanns führt, zimmert er bereits am Neubau
seiner Kirche, arbeitet am Wohle und Heile der Menschheit, an der Regeneration der
Familie, an der Erlösung der Arbeit, an der Verklärung des gewöhnlichen Lebens.
Die Tränen. Die er als Kind, die Schweißtropfen, die er in der Werkstätte
vergießt, gehören zum großen Opfer der Versöhnung, wie das Blut, das er am
Kreuze vergießt. - Er ist schon in seinem Lehramt. Er lebt das Evangelium, ehe
er es predigt. Er lehrte die wahre Größe: das Großsein im Kleinen.
Er übt und predigt die wahre
Tugend: vollkommen sein im Gewöhnlichen, heilig im Weltlichen, himmlisch im
Irdischen, ewig im Zeitlichen und alltäglichen; nicht die Verhältnisse
durchbrechen, sondern sie ausnützen. - Wieviel Menschenkraft und Menschenglück
zerreibt und zerpulvert sich im Nutzlosen Anrennen gegen äußere Schranken, im
phantastischen Hinauswollen über die Grenzen.
Der Erlöser lehrt 30 Jahre
hindurch Bescheidenheit, freie Einordnung in die gegebenen Verhältnisse, in den
engsten Lebenskreis – Großsein im Kleinen!
(Bischof v. Keppler)
„Die Demut, welche nicht beherzt
macht, ist unzweifelhaft falsch: die wahre Demut macht, nachdem sie gesagt hat:
Ich kann nichts, ich bin nichts, sogleich der Beherztheit Platz, welche sagt:
Es gibt nichts, das ich nicht
kann, da ich mein ganzes Vertrauen auf Gott setze, der alles vermag.“
(Hl. Franz von Sales)
Quelle:
Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. - Hrsg.: Aktion „Deutschland braucht Mariens
Hilfe“ - DVCK e. V.
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