Abbild Gottes
So wie Gott den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat, hat er auch eine Liebe zu den Menschen geboten, nach dem Bild und Gleichnis jener Liebe, die seiner Gottheit gebührt. „Du sollst,“ sprach er, „den Hwerrn, deinen Gott, lieben mit deinen ganzen Herzen. Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ein zweites ist diesem gleich: Du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst“ (Mt. 22,37-39). Warum lieben wir Gott, Theotimus? „Der Grund, warum wir Gott lieben“ sagt der Heilige Bernhard, „ist Gott selbst.“ Es ist, als wollte er sagen, wir lieben Gott, weil er die höchste und unendliche Güte ist. Warum lieben wir uns selbst in christlicher Liebe? Sicher, weil wir ein Bild und Gleichnis Gottes sind. Nachdem aber alle Menschen diese gleiche Würde besitzen, lieben wir sie auch wie uns selbst, nämlich als heilige, lebendige Abbilder Gottes. Denn als solche, Theotimus, gehören wir Gott an und zwar durch eine so enge Vebundenheit mit ihm und in einer so liebenswerten Abhängigkeit von ihm, daß er uns keinerlei Schwierigkeiten macht, ihn unseren Vater und uns seine Kinder zu nennen (1 Joh 3,1f.) Als solche sind wir fähig, mit der Wesenheit Gottes durch den beseligenden Besitz ihrer über alles erhabenen Güte und Seligkeit vereinigt zu werden. Als solche empfangen wir seine Gnade. Unser Geist wird seinem überaus heiligen Geist beigestellt, und wir erhalten sozusagen Anteil an der göttlichen Natur (2 Petr 1,4). - DA 4,198 Quelle: Jeden Tag mit Franz von Sales – (Hg.) Herbert Winklehner – franz-Sales-Verlag - Eichstätt – Seite 298.Helfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
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