ÄGYPTEN - Bischof von Luxor: „Wir sind in unseren Häusern eingeschlossen und Lebensmittelvorräte gehen zur Neige“
(Fidesdienst) – „Ich trauere um die vielen einfachen Menschen, darunter 
Christen und Muslime, die in den Dörfern in der Region wohnen und, deren
 Lebensmittelvorräte zur Neige gehen, weil die Menschen ihre Wohnungen 
nicht verlassen wollen. Auch wohlhabenden Familien können keine 
Lebensmittel kaufen, weil die Geschäfte geschlossen sind. Ich würde 
ihnen gerne helfen, doch auch ich bin in meinem Haus eingeschlossen“, so
 der koptisch-katholische Bischof von Luxor, Youhannes Zakaria, gegen 
den am 16. August (dem Tag der Protestkundgebungen der Muslimbrüder) ein
 versuchter Anschlag vereitelt werden konnte.
 
„Die Mursi-Anhänger kamen, nachdem sie aus dem Zentrum von Luxor 
vertrieben wurden zur bischöflichen Residenz und riefen ‚Tod den 
Christen’. Glücklicherweise kamen die Polizeibeamten rechtzeitig: sie 
haben uns gerettet. Nun stehen vor unserem Haus zwei gepanzerte 
Fahrzeuge der Polizei und der Armee, die uns beschützen“, so der 
Bischof.
 
„In Luxor ist die Lage kritisch, obschon es nicht so schlimm ist wie in 
Minya und Assiut oder in Kairo. Doch auch hier gibt es Unruhen und 
Wohnungen von Christen wurden in Brand gesteckt. Vor zehn Tagen wurden 
in einem Dorf hier in der Nähe fünf Christen und ein Muslim ermordet“, 
so der Bischof weiter. „Aus Gründen der Sicherheit haben wir die Feiern 
zum Fest Mariä Himmelfahrt gestrichen, die hier am 22. August 
stattfinden. Die Menschen bleiben in den eigenen Wohnungen. Auch ich 
habe die Residenz seit 20 Tagen nicht mehr verlassen“, so Bischof 
Zakaria.
 
Nach Ansicht des Bischofs kam es zu der antichristlichen Kampagne der 
Anhänger der Muslimbrüder, weil „Christen als Urheber des Sturzes von 
Mursi betrachtet werden“. „Es stimmt“, so der Bischof, „dass Christen an
 den Demonstrationen gegen Mursi teilnahmen, aber es nahmen insgesamt 30
 Millionen Menschen teil, davon die meisten Muslime, die auf den Plätzen
 gegen Mursi protestierten. Durch die Übergriffe auf Christen soll in 
Ägypten Chaos verursacht werden.“
 
Bischof Zakaria macht auch aktuelle Angaben zu den christlichen 
Einrichtungen, die in den vergangenen Tagen angegriffen wurden: „Über 80
 Kirchen und verschiedene christliche Schulen wurden in Brand gesteckt. 
In ganz Ägypten von Alexandria bis Assuan befinden sich rund 200 Schulen
 in Trägerschaft der katholischen Kirche, die von christlichen und 
muslimischen Schülern besucht werden“.
 
„Ich bitte Papst Franziskus um das Gebet für den Frieden in Ägypten. Nur
 durch den Dialog und den gegenseitigen Respekt können wir einen Ausweg 
aus dieser dramatischen Situation finden“, so der Bischof abschließend. 
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