Ägypten: Vier Christen bei religiösen Unruhen getötet
Im Schatten der Ausschreitungen um die Entmachtung der Muslimbrüder sind in mehreren Teilen Ägyptens Christen zur Zielscheibe Gewalt geworden. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, starben dabei in der Ortschaft Nag Hassan im Gouvernement Luxor vier Kopten bei Übergriffen gegen die christliche Minderheit.
Häuser und Geschäfte von Christen wurden ausgeraubt und angezündet, zahlreiche Kopten verließen aus Angst um ihr Leben den Ort. Auf der Sinai-Halbinsel in el-Arish erschossen maskierten Angreifern den koptischen Pfarrer Mina Cheroubim, als er seine Kirche in el-Arish in Nordsinai verließ.
Die IGFM fordert daher von der kommenden Übergangsregierung mehr Schutz für die religiösen Minderheiten, insbesondere für Christen und Schiiten, die in den vergangenen Tagen ebenfalls mehrfach Opfer islamistischer Gewalt wurden. IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin sieht vor allem die koptische Minderheit Ägyptens als Opfer der politischen Instabilität im Land. "Die Wut der Islamisten entlädt sich in vermehrten Angriffen gegen die ohnehin bereits diskriminierte koptische Minderheit. Sobald eine Übergangsregierung gebildet ist, muss der Schutz der Minderheit ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung sein", so Lessenthin.
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