Allgemeine Berufung zu Heiligkeit

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Der heilige Raimund Nonnatus erhält die Krone der Heiligkeit[/caption] Das Konzil hat der „allgemeinen Berufung zur Heiligkeit“ ein eigenes Kapitel gewidmet. Dort heißt es: „Alle Christgläubigen jeglichen Standes oder Ranges sind zur Fülle des christlichen Lebens und zur vollkommenen Liebe berufen. Durch diese Heiligkeit wird auch in der irdischen Gesellschaft eine menschlichere Weise zu leben gefördert.“ Natürlich weiß die Kirche, „wie groß der Abstand ist zwischen der von ihr verkündeten Botschaft und der menschlichen Armseligkeit derer, denen das Evangelium anvertraut“ wurde. Dennoch sieht sie in der Berufung zur Heiligkeit eine Forderung, die erfüllbar ist – für die Laien, indem sie „ihr Tun im Alltag als Mögglichkeit der Vereinigung mit Gott und der Erfüllung seines Willens sowie als Dienst an den anderen Menschen betrachten.“ In einem kleinen Bändchen, das Laien Gebetsanregungen, „Meditationen für jeden Tag“, geben will, heißt es: „Die Entdeckung der eigenen Berufung zur Heiligkeit ist die entscheidende Einsicht im Leben eines Menschen. Wenn es trotzdem Christen gibt, die oberflächlich und ziellos leben, dann weil ihnen das Bewußtsein der Berufung fehlt. Das, was mit der Taufe begann, erhält nach und nach faßbare Gestalt: als konkrete Lebenssituation, durch den Beruf, die Freude, durch Neigungen und Fähigkeiten. Sich heiligen... Gott nimmt uns so, wie wir sind, er nimmt unsere Erbärmlichkeiten an, vergibt uns unsere Sünden, er schenkt uns immer wieder seine Gnade. Aber er will keine bequemen Kompromisse, halbherzigen Zugeständnisse oder taktischen Überlegungen, sondern das ernsthafte Bemühen, ihn zu lieben. Ein konsequent christliches Leben erfordert den Heroismus der Tugenden und bewährt sich besonders in den Umständen, in denen ein frivoler Lebensstil vom christlichen Ideal abweicht.“ Quelle: Aus dem Buch: „Stets war es der Hund, der starb... - Die Kirche zur Jahtausendwende – Gefahren, Irrwege und Perspektiven“ – MM Verlag, Aachen