Beweggründe zur Andacht der allerheiligsten Jungfrau Maria


Der hl. Ludwig behandelt hier die Vorteile,
die uns durch die Weihe an Maria zuteil werden.

Die Andacht, die er empfiehlt, besteht in der vollständigen Hingabe unserer selbst an Maria in der Eigenschaft eines Sklaven. Sklaven, weil wir der Muttergottes mehr geben, als es ein Kind vermag. Die Beziehungen eines Kindes mit seiner Mutter sind viel innerlicher, näher, tiefer als die Beziehungen eines Sklaven zu seinem Herrn. Doch gegenüber dem Vater oder der Mutter verbleiben dem Kind noch gewisse Rechte. Dem Sklaven verbleiben keine Rechte gegenüber seinem Herrn. Deshalb ist die Selbst-Entsagung desjenigen, der sich der Muttergottes als Sklave hingibt, in einem gewissen Sinne tiefgründiger als dessen, der sich nur als Kind Mariens betrachtet.
Der Hl. Ludwig will nicht die Bezeichnung Kind ausschließen, er möchte aber beide, Kind und Sklave, vereinigen. Weil wir uns als Kinder Mariens und in ihr eine unvergleichbare und vollendete Mutter, vor allem die Mutter Gottes erkennen, wollen wir der Eigenschaft eines Kindes auch die des Sklaven hinzufügen.


Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Verein Österreichische Jugend CGDR, Wien