Christus ist uns geboren

Heute! Jubelt die Kirche. „Heute ist das große Licht auf die Erde herabgekommen! Ein geheiligter Tag ist uns aufgeleuchtet!“ (Grad. Missa in die). Die Sonne des kirchlichen Jahres ist aufgegangen – „Christus ist uns geboren.“ Heute! Das ist das beseligende, das wunderbare Wort, von dem alle Freude ausstrahlt. Was einmal geschehen ist in der Geschichte der Welt, wird neue Gegenwart im Geheimnis des Festes. „Heute ist Christus geboren! Heute ist der Heiland erschienen!“ Heute ist Gott auf der Erde erschienen, sichtbar, im Fleische der Menschen. Die Botschaft des Advents ist erfüllt: Sichtbar ist er angekommen! Was ist größer: dass Gott im Fleische auf Erden erschienen ist oder dass dieses einmal Geschehene für uns heute Gegenwart wird in einer unbegreiflichen, göttlichen Seinsweise? Wunder damals - Wunder heute - Wunder der göttlichen Weisheit! Wer will abwägen, erforschen, verstehen? Schweigen anbeten, sich in das Licht der Geheimnisse Gottes hineinstellen das ist die Art, dem Wunderbaren, dem Göttlichen zu begegnen. „Christus ist uns geboren! Kommt lasst uns ihn anbeten!“ laden die Sänger zum Beginn des nächtlichen Stundengebetes ein. „Ein geheiligter Tag ist uns aufgeflammt - kommt, ihr Völker, und betet den Herrn an!“ (Grad. Missa in die). Gottes Sohn ist dieses Kind im Stall. Der Vater spricht zu ihm: „Mein Sohn bist du! Heute habe ich dich gezeugt!“ (Intr. Missa in nocte). Im heute der Ewigkeit geht der ewige Sohn Gottes aus dem Vater liebend hervor. Im heute der Zeit gibt ihm der Vater das menschliche Dasein in einer neuen, nie dagewesenen Zeugung und Geburt. Die zeitliche Geburt des Gottessohnes im Fleische feiern wir heute. Aber der ewigen Geburt gedenkt die Kirche darum, weil sie die Gottheit dieses neugeborenen Menschen betonen will. Dieses Kind ist Gottes Sohn, das Wort des Vaters, der von Ewigkeit war, selbst Gott. „Alles ist durch ihn geschaffen!“ Joh 1.3). P. K.G.