Das Fest Maria Himmelfahrt – der „Große Frauentag“ – und sein Brauchtum
Maria
Himmelfahrt am 15. August ist das höchste und älteste Marienfest der
katholischen Kirche. Schon vor dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451
wurde in der Ostkirche die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel, das
Fest Mariä Himmelfahrt, gefeiert.
Spätestens
dem 7. Jahrhundert hat die Westkirche dieses Fest am 15. August
übernommen. Es wird heute als „Hochfest der Aufnahme Marias in den
Himmel“ begangen und ist oft mit einer Prozession verbunden.
Die
Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt soll ihren Ursprung in einer
biblischen Legende haben: Als die Apostel und Jünger Jesu am dritten Tag
nach der Bestattung Marias die Verstorbene noch einmal sehen wollten,
war das Grab leer. Statt des Leichnams Marias fanden sie blühende und
duftende Blumen und Kräuter.
Im Bistum Regensburg gibt es allein 87 Gotteshäuser, die der Himmelfahrt Mariä geweiht sind.
Das
Marienfest wird auch als „der große Frauentag“, als „Maria Würzweih“
oder „Büschelfrauentag“ bezeichnet, denn es ist mit vielfältigem
Brauchtum verbunden.
Für den
„großen Frauentag“ hat früher jede Hausfrau ihren Kräuterbuschen
gebunden, der dann in der Kirche geweiht wurde. In vielen Pfarreien
treffen sich noch heute am Tag vor Mariä Himmelfahrt die Frauen zum
Kräuterbuschenbinden.
Am
beliebtesten für die Kräuterweihe waren früher die Klöster - und unter
den Klöstern wiederum die Kapuziner und Franziskaner – ihnen sprach
man die größte Weihekraft zu (wie übrigens auch beim Dreikönigswasser
und beim Osterwasser). Der geweihte Buschen wurde zu Hause kopfüber auf
dem Dachboden zum Trocknen aufgehängt.
Mancherorts
gab man den Verstorbenen ein aus Frauenkräutern gebundenes Kreuz mit in
den Sarg. Selbst der alte Strauß vom Vorjahr wurde nicht achtlos
weggeworfen, sondern so lange verwendet, bis die frischen Kräuter
getrocknet waren und dann verbrannt.
Quelle:
Bischöfliche Presse- und Medienabteilung
Niedermünstergasse 2 – 93047 Regensburg
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