Das Rosenkranzgebet führt zu einfachem, schlichtem Leben
Es liegt heute nicht in Unserer Absicht, dieses ausgezeichnete Gebet aufs neue zu loben oder eine noch gewissenhaftere Pflege den Gläubigen zu empfehlen. Wir wollen nur auf einige besondere Punkte hinweisen, die sich wegen der Zeitverhältnisse für die Bedürfnisse der Menschen ergeben. Wir sind fest überzeugt, daß die recht gepflegte Rosenkranzandacht wegen der Kraft, die ihr innewohnt, nicht nur dem Einzelmenschen, sondern auch der Gesellschaft sehr nützlich sein wird. Es ist weithin bekannt, wie eifrig Wir, so entspricht es Unserem apostolischen Amt, auch auf das Wohl der Gesellschaft bedacht waren und wie Wir das auch in Zukunft mit der Hilfe Gottes tun werden. Wie oft haben Wir die Regierungen ermahnt, nur solche Gesetze zu erlassen und zu vollziehen, die mit den Absichten Gottes übereinstimmen! Wir haben Uns vor allem an jene Staatsbrüger gewandt, die durch Geburt und Vermögen Einfluß ausüben oder sich durch Fleiß und Begabung emporgearbeitet haben. Wir haben sie oft genug ermahnt, sich fest zusammenzsuchließen zum Schutz und zur Förderung der großen und wichtigen Aufgaben eines Staates. Bei dem heutigen Zustand der bürgerlichen Gesellschaft zeigt sich leider so vieles, wodurch die Bande öffentlicher Zucht gelockert werden und das Volk von der rechten Bahn der Ehrbarkeit und Sittlichkeit abgelenkt wird. Nach Unserer Meinung sind es drei Hauptübel, in denen sich diese allgemeine Sittenverderbnis zeigt, nämlich der Widerwille gegen ein einfaches Leben strenger Arbeit, die Opferscheu und das völlige Vergessen dessen, was Wir in Zukunft erhoffen.
(Leo XIII., Enzyklia Laetitiae sanctae vom 8. September 1893)
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