Das schönste Geschenk
Was ich am schwersten geben kann, muss ich als erstes geben: vergeben. „Vergebung“, ja das ist es.
Ich muss vergeben, immer wieder neu vergeben. Wenn ich aufhöre zu vergeben, steht sofort eine Mauer da. Und eine Mauer ist der Anfang von einem Gefängnis.
Ich muss in meinem Leben zweierlei vor allem tun: - verstehen – und – vergeben -.
Ich kenne viele Menschen und die Geheimnisse vieler Menschen. Und ich bin immer mehr überzeugt, dass keine zwei Menschen gleich sind. Jeder Mensch ist eine Welt für sich. Er lebt und fühlt und denkt und reagiert von seiner eigenen Welt aus, deren tiefster Kern mir immer freund bleibt.
Darum entstehen zwischen den Menschen fast unvermeidliche Kontaktstörungen, Reibungen, Spannungen, Zusammenstöße. Nur wenn ich begriffen habe, dass der andere – anders – ist, und wenn ich bereit bin, zu vergeben, ist Zusammenleben möglich. Andernfalls gibt es nur einen Zustand gegenseitiger Belagerung, und ich lebe tagaus, tagein in einem heißen oder kalten Krieg.
Es gibt so günstige Gelegenheiten, Frieden zu schließen, Streit auszuräumen. Ich habe so oft Gelegenheit, ein Geschenk zu machen, ein Kärtchen zu schicken, einen einzuladen zum Zeichen, dass ich ihm wieder gut sein möchte.
Wenn der erste Schritt – der schwerste – gemacht ist. Wird der Rest ein – Fest - .
Der erste Schritt: Vergebung. Das schönste Geschenk“.
- Phil Bosmans
Quelle: Zwischen Gewalt und Gnade – Katholisches Hausbuch – 1992 – St. Benno Verlag, Leipzig
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