Das Sonnenwunder von Fátima
Der Regen hörte plötzlich auf, die Wolken zerrissen und die
Sonnenscheibe wurde sichtbar; doch sie war silbern wie der Mond. Mit einem Male
begann die Sonne mit ungeheurer Geschwindigkeit wie ein Feuerrad um sich selbst
zu kreisen, gelbe, grüne, rote, blaue und violette Strahlenbündel zu werfen, die
Wolken, Bäume, Felsen, Erde und die ungeheure Menge in phantastische Farben
tauchten. Einen Augenblick hielt sie an, dann begann der Tanz der Feuerscheibe
von neuem.
Noch einmal stand sie still, um dann ein drittes Mal den wunderbaren Anblick zu bieten, noch farbenprächtiger, noch glänzender als vorher.
Noch einmal stand sie still, um dann ein drittes Mal den wunderbaren Anblick zu bieten, noch farbenprächtiger, noch glänzender als vorher.
Atemlos, verzückt stand die Menge. Plötzlich hatten alle den
Eindruck, als löse sich die Sonne vom Firmament und eile auf sie zu. Ein
vieltausendstimmiger Schreckensschrei gellte auf. Dann klang es durcheinander:
„Ein Wunder, ein Wunder!“ - „Ich glaube an Gott!“ - „Ave Maria!“ - „Mein Gott,
Barmherzigkeit!“ - Und die Leute warfen sich in den Schlamm auf die Knie und
beteten laut einen Reueakt.
Dieses Schauspiel dauerte gut zehn Minuten. Es wurde von ca. 50.000 Personen gesehen, von Gläubigen und Ungläubigen, einfachen Bauern und
gebildeten Städtern, Wissenschaftler, Journalisten; und sie erlebten das Wunder
ohne irgendwelche Vorbereitung, ohne eine andere Beeinflussung, als es der Ruf
eines Mädchens ist: „Schaut die Sonne!“ Sie sahen die gleichen Phänomene, in
den gleichen, deutlich unterscheidbaren Phasen, zur selben Zeit, an dem Tag und
zu der Stunde, für die das Wunder seit Monaten versprochen und angekündigt war.
Außerdem entnimmt man aus dem Prozess, dass das Wunder auch
von Personen beobachtet wurde, die fünf und mehr Kilometer vom Ort der
Erscheinungen entfernt waren und darum keinerlei Suggestion unterliegen
konnten. Andere bezeugen, sie hätten während der ganzen Zeit die Seher im Auge
behalten, um auch die kleinste Bewegung zu belauern; so konnten sie auf ihren
Gestalten das wunderbare Farbenspiel wahrnehmen.
Noch ein anderer Umstand, der im Prozess erhoben wurde,
verdient Erwähnung. Er wurde von sehr vielen, die man darüber befragte,
bestätigt: Nach dem Sonnenwunder waren zur allgemeinen Überraschung die
Kleider, die eben noch ganz durchnässt gewesen waren, vollständig trocken.
Warum alle diese Wunder? Offensichtlich, um uns von der
Wahrheit der Erscheinungen zu überzeugen und um die außerordentliche Bedeutung
der himmlischen Botschaft zu betonen, deren Überbringerin die Mutter der
Barmherzigkeit war . . . Lassen wir sie darum nicht unbeachtet!
Während die Menge in sprachlosen Erstaunen die erste Phase
des Sonnenphänomens betrachtete, genossen die Seher ein ganz anderes
Schauspiel.
Bei der fünften Erscheinung hatte ihnen die Madonna
versprochen, im Oktober mit dem heiligen Joseph und dem Jesuskinde zu kommen.
Als ihr nun die Kinder mit den Blicken folgten, wie sie sich gegen die Sonne
erhob und schließlich in der Unendlichkeit des Raumes verschwand, sahen sie
plötzlich neben der Sonne die Heilige Familie: rechts die seligste Jungfrau mit
einem weißen Gewand und himmelblauen Mantel bekleidet, das Antlitz leuchtender
als die Sonne, links den heiligen Joseph mit dem Jesuskind, das ein zwei Jahre
alt zu sein schien.
Die Heilige Familie segnete die Welt mit dem Kreuzzeichen. Als diese Vision verschwunden war, sah Lucia den Heiland, wie er das Volk segnete, und dann noch einmal die Madonna in zwei verschiedene Erscheinungsweisen: „Es schien die Schmerzensmutter zu sein, doch sie hatte nicht das Schwert in der Brust; und ich glaube, sie noch in einer anderen Weise gesehen zu haben: Maria vom Berge Karmel.“ - Erst als diese Visionen verschwunden waren, konnten die Seher ihre Aufmerksamkeit auf die Sonnenphänomene richten.
Die Heilige Familie segnete die Welt mit dem Kreuzzeichen. Als diese Vision verschwunden war, sah Lucia den Heiland, wie er das Volk segnete, und dann noch einmal die Madonna in zwei verschiedene Erscheinungsweisen: „Es schien die Schmerzensmutter zu sein, doch sie hatte nicht das Schwert in der Brust; und ich glaube, sie noch in einer anderen Weise gesehen zu haben: Maria vom Berge Karmel.“ - Erst als diese Visionen verschwunden waren, konnten die Seher ihre Aufmerksamkeit auf die Sonnenphänomene richten.
Quelle:
Maria spricht zu Welt – Geheimnis und Weltgeschichtliche Sendung Fatimas – L.
Gonzaga da Fonseca – Tyrolia-Verlag – Innsbruck – Wien – München
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