Das Volk des Herrn

Wann werden Deine Völker wieder singen Das heilige Lied, das sie Dein Tod gelehrt, Und unters Kreuz befehlend Reich und Schwert Aus dumpfer Nacht in Deine Helle dringen? Kein Werk gedeiht; die leeren Glocken schwingen Vom Erdenruhm, der nicht des Leides wert, Und wenn noch Heiliges den Sinn beschwert, Der muss verlassen mit der Schwermut ringen. Du aber suchst, auf irdischen Gefilden Verborgen wandernd, aus die wenigen Frommen, In deren Herzen sich das Kreuz bewährt. So wird Dein Volk sich aus den Völkern bilden Und gläubig warten, bis Dein Wiederkommen Die Toten und die Lebenden verklärt. Quelle: Die Sonette – Reinhold Schneider – von Leben und Zeit, dem Glauben und der Geschichte – Verlag Jakob Hegner – Köln und Olten