Denkt an das besondere Gericht!

Der Tod setzt dem Leben des Menschen, das heißt der Zeit, in der dieser der in Christus geoffenbarte göttliche Gnade annehmen oder zurückweisen kann, ein Ende. Das Neue Testament spricht vom Gericht hauptsächlich im Blick auf die endgültige Begegnung mit Christus bei seinem zweiten kommen. Es sagt aber auch wiederholt, daß einem jeden unmittelbar nach dem Tod entsprechend seinen Werken und seinen Glauben vergolten wird. Das Gleichnis vom armen Lazarus und das Wort, das Christus am Kreuz zum guten Schächer sagte, sowie weitere Texte des Neuen Testaments sprechen von einem letzten Schicksal der Seele, das für die einzelnen Menschen unterschiedlich sein kann. Jeder Mensch empfängt im Moment des Todes in seiner unsterblichen Seele die ewige Vergeltung. Dies geschieht in einem besonderen Gericht, das sein Leben auf Christus bezieht – entweder durch eine Läuterung hindurch oder indem er unmittelbar in die himmlische Seligkeit eintritt oder indem er sich selbst sogleich für immer verdammt.

„Am Abend unseres Lebens werden wir nach unserer Liebe gerichtet werden“ (Johannes vom Kreuz, dihos 64)

Quelle: Katechismus der Katholischen Kirche – Oldenbourg – Benno – Paulusverlag – Veritas – Hrsg.: DVCK e.V. - Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur – Frankfurt am Main – Seite: Teil 292.