Der bedingungslose Sinn jeder wahren Andacht


Der bedingungslose Sinn
jeder wahren Andacht

Gott befiehlt uns, gewisse Taten zu vollbringen, wie beispielsweise die Zehn Gebote zu befolgen. Doch die Praxis einiger Tugenden ist nicht dem Gehorsam oder der Pflicht unterworfen, sondern nur dem Rat oder Vorschlag. Gott rät lediglich dazu, sie zu praktizieren. Die vollkommene Weihe an die Muttergottes gehört zu dieser Art von Empfehlung und ist keine Pflicht. Sie setzt voraus, dass wir nicht nur alles geben sollen, was unser ist, sondern auch allem zu Gunsten der Muttergottes entsagen, selbst dem, was uns aufgetragen wurde, nicht zu entsagen. Es geht nicht darum, nur das zu opfern, was wir durch die Zehn Gebote verpflichtet sind, sondern alles hinzugeben, was einem Menschen möglich ist.

Diese Weihe besteht nicht aus intensiven nervösen Schwingungen vor einem Bild, sondern einer ernsthaften, tiefen, dauerhaften und folgerichtigen Hingabe von unser selbst und allem, was wir sind und haben, in Mariens Hände.

Hierbei ergeben sich zwei Fragen:
a) Wie wird diese Hingabe vollzogen?
b) Warum wird sie zur Muttergottes gemacht und nicht direkt zu Jesus?

Im 4. Kapitel erklärt uns der hl. Ludwig auf welche Weise diese Hingabe vollführt wird: „Um Maria ganz geweiht zu sein, müssen wir ihr schenken: 1. unseren Leib mit allen seinen Sinnen und Gliedern; 3. unser Hab und Gut – was wir Vermögen nennen -, das gegenwärtige und das zukünftige; 4. unsere inneren und geistlichen Güter, nämlich unsere Verdienste, unsere Tugenden und guten Werke in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.Mit einem Wort Alles, was wir in der Ordnung de Natur und der Gnade besitzen und besitzen werden, schenken wir Maria.“


Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Verein Österreichische Jugend CGDR, Wien