Der Heilige Josef
DER UNFASSBARE KUMMER DES HEILIGEN JOSEFS
[..] Als im fünften Monat nach der Empfängnis des Sohnes Gottes der gesegnete Zustand Mariens offensichtlich wurde, erfüllte dies den heiligen Josef mit tiefem Schmerz. Er wusste, dass er an der Mutterschaft seiner Braut keinen Anteil hatte. Darum würde die Schande unvermeidlich sein. Voll Trauer und Niedergeschlagenheit musste er wahrnehmen, wie die keusche, innige und aufrichtige Liebe, die sich beide schenkten, verletzt worden war. Die peinlichste Ursache seiner Seelenqual aber war die Gefahr, seine Braut ausliefern zu müssen, damit sie - dem Gesetz entsprechend - gesteinigt werde. Dies war nämlich bei den Juden die Strafe für Ehebrecherinnen. „Josef aber, ihr Mann, der gerecht war, und Maria nicht bloßstellen wollte, beschloss, sie heimlich zu entlassen“. Josef grübelte: die Schuld eines Ehebruchs durch Maria wäre nicht zu vereinbaren mit so großer Reinheit, Ruhe, Heiligkeit und Weisheit. Und schon gar nicht mit all den Gnaden, an denen die heilige Jungfrau von Tag zu Tag sichtlich zunahm. Dennoch hielt er es nicht für schicklich, mit Maria darüber sich auszusprechen. Er spürte: ihr ernster, himmlisch demütiger Gleichmut ließ das nicht zu. Josef wagte es auch nicht, seinen Kummer jemand anderem anzuvertrauen. So fand er in seinen Seelenqualen, die ihn wie stürmische Wogen hin- und hertrieben, keinen Ausweg.JOSEF WAR WIE VON TODESSCHMERZ GEPEINIGT.
Diese Qual lähmte nicht nur seine Seelenkräfte, sondern zehrte auch spürbar an seiner Gesundheit. Er fühlte seine Körperkräfte schwinden und magerte zusehends ab. Der unfassbare Kummer des Herzens zeichnete sich auch seinem Angesicht ein. In seiner tiefen Seelennot betete der heilige Josef immer wieder inständig zu seinem himmlischen Vater: „Allerhöchster, ewiger Herr und Gott! Du kennst meinen Kummer und meinen unfassbaren Schmerz. Ich gieße mein betrübtes Herz vor dir aus, mein Gott. Nimm meine Tränen als wohlgefälliges Opfer an. Haben meine Sünden deinen Zorn verdient, so erbarme dich meiner quälenden Pein in deiner Milde und Güte. Leite meinen Verstand und mein Herz durch dein göttliches Licht, damit ich erkenne und ausführe, was dir am wohlgefälligsten ist.“ Auch Maria litt unsagbar an dem Schmerz ihres heiligen Bräutigams Josef und betete inständig für ihn: Sie musste das göttliche Geheimnis aber verbergen, weil sie keine Weisung erhalten hatte, es zu offenbaren. Um so mehr diente sie dem heiligen Josef in hingebender Liebe und Sorge; im unerschütterlichen Glauben und Vertrauen, dass Gott alles ganz wunder-bar offenbaren und lösen wird. Josef war in seinem Kummer schon so weit, dass er sich entschloss, eines Nachts heimlich und für immer das Haus zu verlassen. Seine Braut sollte es nicht merken. Aber gerade zu diesem Zeitpunkt des höchsten Schmerzes erfüllte sich die Barmherzigkeit Gottes. Der Allerhöchste sandte den heiligen Erzengel Gabriel im Traum zu Josef und ließ ihm das hohe Geheimnis der Menschwerdung und Erlösung erklären mit jenen erhabenen Worten, die der heilige Evangelist Matthäus uns überliefert hat (Mt. 1,20-24). Als Josef erwachte, dankte er dem Herrn für das geoffenbarte Geheimnis und die Befreiung von seinem tiefen Kummer. Durch den Zweifel aber und die Verwirrung, die er überstanden hatte, waren in ihm die tiefen Fundamente der Demut gelegt worden. Diese Demut wurde von ihm sein ganzes Leben lang immer wieder abgefordert. Wie anders hätte er sonst all die unerforschlichen Ratschlüsse und Aufträge Gottes ausführen können, die ihm als Haupt der Heiligen Familie anvertraut und auferlegt wurden!DIE HEILIGE THERESIA VON AVILA SAGT ÜBER DEN HEILIGEN JOSEF:
Anderen Heiligen scheint der Herr die Gnade gegeben zu haben, nur in bestimmten Anliegen helfen zu können; diesen glorreichen Heiligen aber habe ich in allen Stücken als Nothelfer kennengelernt.GEBET ZUM HEILIGEN JOSEF Von Papst Leo XIII – Erneut empfohlen von Papst Johannes Paul II.
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