Der Priester
Du willst des Dieners einsam Herz durchdringen, Der Täglich Dir die Opferschale reicht; Er muss verderben, wenn er Dir nicht gleicht Und sich nicht selber darf zum Opfer bringen.
Doch muss er lang im heiligen Raume ringen, Bis ihm sein kämpfend Leben sinkt und weicht Und dieser Erde fahler Schatten bleicht. Auf allem, die mit ihm das Kreuz umschlagen.
Du willst die Welt durch jedes Herz verklären; Doch müssen Herzen sein, die sich entzünden, Lang eh das Frührot Deines Tages brennt;
Die du verwandelst, werden sich bewähren und einsam sterbend in die Liebe münden, Die auf die Welt verströmt im Sakrament.
Quelle: Die Sonette – Reinhold Schneider – von Leben und Zeit, dem Glauben und der Geschichte – Verlag Jakob Hegner – Köln und Olten
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