Der Schleier, den Maria bei der Geburt Jesu trug


Die Kathedrale von Chartres ist ein großartiges Marienheiligtum in Frankreich. Nachdem die Wikinger die Stadt und die Kathedrale in Brand gesteckt hatten (858), stiftete der Enkel Karls des Großen, Karl der Kahle, der neuerbauten Kirche anlässlich der Weihe im Jahre 876 eine hochwertige Reliquie, einen Schleier, der unter dem Namen Sancta Camisia bekannt war. Man nimmt an, Maria habe dieses Tuch – ein Geschenk der Kaiserin Irene von Byzanz an Karl den Großen – bei der Geburt Jesu getragen. Nach anderen Quellen trug die Jungfrau Maria das Gewand, als der Erzengel Gabriel ihr die Geburt Jesu verkündete. Seither besitzt Chartres eine der wichtigsten Reliquien des Abendlandes. Die daran knüpfenden Marienwallfahrten waren über Jahrhunderte der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Stadt.
Wissenschaftliche Untersuchung haben bestätigt, dass die Stoffbahn aus Seide aus den Anfängen der christlichen Zeitrechnung stammt.

Heute ist in der Kathedrale ein ungefähr 30 × 30 cm großes Tuch dieser Tunika zu besichtigen.