Der zwölfjährige Jesus im Tempel

„Seine Eltern zogen alljährlich zum Osterfeste nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt war, pilgerten sie der Festsitte gemäß hinauf nach Jerusalem. Als die Tage vorüber waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der Jesusknabe aber blieb in Jerusalem zurück, ohne daß seine Elten es merkten. In der Meinung, er sei bei der Riesengesellschaft, gingen sie eine Tagesreise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten. Da sie ihn aber nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel. Er saß unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen an sie. Alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten. Da sie ihn erblickten, verwunderten sie sich. Seine Mutter sagte zu ihm: „Kind warum hast du uns das getan? Siehe dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht!“ Er erwiderte ihnen: „Warum habt ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, daß ich in dem aufgehen muss, was meines Vaters ist?“ Was er ihnen aber mit diesen Worten sagen wollte, verstanden sie nicht. Dann zog er mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan. Seine Mutter bewahrte all das in ihrem Herzen. „Jesus aber nahm zu an Weisheit, an Alter und an Wohlgefallen vor Gott und den Menschen“. (Luk. 22,41-50.) In der Ruhe des Tempels findet man Gott wieder, wenn man ihn in der Aufregung und im Lärm der Welt verloren hat. Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle S.J. - Hrsg. Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ - DVCK e.V. - Frankfurt am Main