Die Andacht zu Maria: besonders notwendig
Als
der hl. Ludwig die Abhandlung verfasste, hatte er nicht im Sinn ein Werk zu
schreiben, wie jenes von Msgr. Henri Delassus, über die Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft der christlichen Zivilisation. Deshalb kommen die
prophetischen Elemente in seinem Werk eher zufällig vor. Er sprach vom Ende der
Welt und den und den vorausgehenden Ereignissen im Hinblick auf die möglichen
Auswirkungen der marianischen Verehrung.
Er
behandelt dieses Thema als vierte Folgerung im ersten Kapitel: „Die
Marienverehrung wird in diesen letzten Zeiten besonders notwendig sein.“ In
diesem Satz scheint ein Gegensatz vorhanden zu sein, wenn er sagt: „sie wird notwendig sein in diesen letzten
Zeiten.“
Der
Ausdruck „letzte Zeiten“ bedeutet im
gewöhnlichen Sprachgebrauch die vor kurzem vergangene Zeit. So kann man sagen,
„in der letzten Zeit habe ich dieses oder jenes unternommen.“ Es bezieht sich
auf die nahe Vergangenheit. Es scheint
also widersprüchlich, wenn hier gesagt wird, „sie wird notwendig sein in diesen letzten Zeiten.“ Der hl. Ludwig
versteht aber unter den „letzten Zeiten“
die Zeiten, in denen er lebt und die sich von da ab verlängern. Die Verehrung
Mariens ist also notwendig in diesen letzten Zeiten, die schon begonnen haben,
in denen wir uns befinden und die fortan entwickeln werden.
Der
hl. Ludwig weist sehr deutlich auf die Anzeichen der kommenden Französischen
Revolution hin. Er spricht nicht eindeutig von einer Revolution, aber von einem
sittlichen, religiösen und gesellschaftlichen Zerfall, den eine Katastrophe
vorausgeht. Er sieht diese Auflösung als ein Zeichen der Endzeit und stellt
seine Gedanken im Werk unter diese Perspektive.
Quelle:
Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio
Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Aktion, „Österreich braucht Mariens Hilfe“ - Verein
Österreichische Jugend C. G.D.R.
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