Die Aufgabe der heiligen Margarete Maria Alacoque


Als die heilige Margarete Maria 1647 auf die Welt kam, breitete sich die Herz-Jesu-Verehrung langsam aus. Ihr Auftrag war es, sie bekannt zu machen, ihr einen neuen, man könnte auch sagen, universellen Impuls zu geben, ihren Geist genauer zu fassen und sie so an die Bedürfnisse der Kirche in der Neuzeit anzupassen. Dazu gehörte auch eine den neuen Gegebenheiten entsprechende Form der Frömmigkeitsübungen.
Margarete Maria war eine einfache Schwester (Salesianerin), die in Klausur lebte und bis zu ihrem Tode im Alter von knapp 45 Jahren nie aus den Mauern ihres Klosters heraus gekommen ist. Heute steht sie ganz anders da. Die einst so unscheinbare Nonne wurde auf den Gipfel des Ruhms der streitenden Kirche erhoben, während die große Mehrheit der zu ihren Lebzeiten bekannten und wichtigen Persönlichkeiten heute der großen Mehrheit unserer Zeitgenossen unbekannt ist.
Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu, die vorher vor allem mystische Züge getragen hatte und nur selten in den Bereich der katholischen Kirche hineinwirkte, drang nun mit voller Kraft in diesen vor und verallgemeinerte sich. Was bisher eher ein Privileg besonders auserwählter Seelen gewesen war, die ihren Weg zu Gott außerordentlichen Wegen fanden, wurde nun auf einmal allen zugänglich und nahm in einer Reihe von Frömmigkeitsübungen Form an.
Um die Aufnahme dieser Verehrung zu erleichtern, bediente sich der göttliche Heiland eines Vorbildes, nämlich der heiligen Margarete Maria Alacoque, der „vielgeliebten Jüngerin meines heiligen Herzens“, wie Jesus selbst sie nannte. Ihre Spiritualität sollte für diese Verehrung prägend sein.


Quelle: Das Heiligste Herz Jesu – Hoffnung, Lösung und Trost für einen jeden von uns – André Sá – Hrsg.: Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum e. V. (TFP) – Frankfurt am Main – Aktion „Das Herz Jesu Apostolat für die Familie“