Die christliche Kultur:



Hat jemals die menschliche Gesellschaft dieses erhabene Ideal erreicht?
„Nachdem die Erlösung bewirkt und die Kirche gegründet war, erschien auf der Welt etwas wie das Erwachen aus einer langen, alten, hoffnungslosen Apathie. Der Mensch erblickte das Licht der Wahrheit, nach dem er viele Jahrhunderte hindurch vergeblich gesucht und verlangt habe. Vor allem wurde ihm deutlich, dass er für viel höhere und herrlichere Güter geboren war, als die vergänglichen und unzuverlässigen, die mit den Sinnen wahrnehmbar sind und auf die er bisher seine Gedanken und Sorgen konzentriert hatte. Er verstand nun, daß sein ganzes Leben, das oberste Gesetz und Ziel, dem sich alles unterordnen muss, von Gott kommt, und dass wir eines Tages zu ihm zurückkehren müssen.

Aber diese Quelle, über diesem Fundament gelangte der Mensch wieder zum Bewusstsein seiner eigenen Würde. Die Entdeckung, dass soziale Brüderlichkeit notwendig ist, ließ herzen höher schlagen. Infolgedessen erreichten Rechte und Pflichten ihre Vollkommenheit oder befestigten sich darin. Gleichzeitig erstarkte die Tugend auf verschiedenen Gebieten in solchem Maße, wie es der Philosophie der Antike nicht vorstellbar gewesen war. Die Pläne der Menschen und ihr Verhalten nahmen eine andere Richtung. Und indem die Erkenntnisse des Erlösers sich ausbreitete, und seine sittliche Kraft das Innerste der Gesellschaft durchdrang, wurden Unkenntnisse und Laster des Altertums verscheucht und so jene Umwandlung bewirkt, die zur Zeit der christlichen Kultur das Angesicht der Erde vollständig erneuerte.“ (Leo XIII., Rundschreiben vom 1.11.1900)

Quelle: Kalender 365 Tage mit Maria 2011 – Aktion Deutschland braucht Mariens Hilfe – DVCK e.V.