Die Gestalt dieser Welt vergeht!
„Wir sollen diese Welt gebrauchen, als brauchten wir sie nicht;; Denn die Gestalt dieser Welt vergeht!“ (1. Kor. 7, 51).
Sehr passend vergleicht der hl. Chrysostomus das gegenwärtige Leben mit der Schaubühne, die Welt mit dem Theater, auf dem jeder seine eigene Rolle hat und alles Große, Schöne und Reizende am Ende doch in leeren Schein sich auflöst.
Treten wir ins Theater, so sehen wir königliche Paläste, glänzende Säle, reiche Gezelte, prächtige Ausstattungen, schöne Landhäuser, liebliche Gärten; wir sehen da Fürsten, kluge Staatsmänner, Weise und Gelehrte, ausgezeichnete Künstler und überhaupt Personen jedes Standes und Berufes in buntem Gemische sich bewegen. Unsere Augen werden geblendet von den prächtigen Gewändern, kostbaren Schmucksachen, von Perlen und Gesteinen, die überall uns entgegenschimmern. Jetzt fesselt uns der Ruhm eines Helden, den seine Taten groß machen; ein anderes Mal haben wir einen Menschen zu bewundern, der sich in jeglichem irdischen Glück befindet und in den Tagen seines Lebens nur Freude und Seligkeit hat. Aber wie lange, dauert die Beglückung der Sinne. Dieser schmeichelnde Selbstbetrug? Nur so lange, als die Vorstellung selbst dauert. Geradeso auf dem Theater der Welt. Wir treten hinein, vor unserem Blicken zeigen sich weite Reiche. Mächtige Staaten, blühende Lande, Würden und Ämter. Künste und Wissenschaften sehen wir von den einen errungen, von den anderen mit Leidenschaft gesucht. Aber es kommt der Tod, und mit allgebietender Gewalt reißt er die Menschen von der Bühne und macht allem Spiel ein Ende.
Ein Sarg nur und ein Leichenkleid Bleibt uns von aller Herrlichkeit.
Ist es daher nicht Torheit, nur für die Welt zu leben? – O lebet für Gott, für die Ewigkeit, für die Rettung eurer unsterblichen Seele!
„Tuet recht! Gott über Euch!“ (Der Meister) – Ein radikales Mittel: Grüßt sie nicht mehr! Gegen die Unsittlichkeit in der Mode wendet sich der angesehene Kardinal Maffi von Pisa in einem Schreiben an ein Damenkomitee. Er empfiehlt, nicht anständig gekleideten Frauen die öffentliche Achtung zu versagen, indem man ihnen Gruß und Händedruck verweigert und ihre Gesellschaft meidet. Geschäfte, welche die unsittliche Mode verbreiten helfen, sollen beim Einkaufen übergangen werden.
Quelle: „Sonne Dich“ - P. Max Dudle S.J. – DVCK e.V., Frankfurt. Seite: 60
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