Die Krise der Kirche braucht mutige Verkünder
Auf Grund vieler zerstörender innerkirchlicher Ideologien,
die durch ihre mächtigen Infrastrukturen moderner aber unterlaufener
Hochschulen, eine Breitenwirkung ausüben, die sich gegen das Evangelium selbst
richtet, braucht es neue Gemeinschaften, welche die Lehre des Evangeliums den
Gläubigen wieder unverfälscht verkünden. Die Botschaft Jesu Christi wurde auf
nicht wenigen Hochschulen verfälscht.
Es geht in unserer irdischen Existenz um nicht mehr oder
weniger, als dass wir das Ewige Leben in Christus Jesus gewinnen, aber auch für
immer verlieren können. — Es geht also um die Rettung der unsterblichen Seelen,
für die Jesus Christus am Kreuz sein kostbares Blut vergossen hat.
Man hat dem Glauben seinen absoluten Wert geraubt. Zwar
lässt man die Gestalt Jesu Christi als Sohn Gottes gelten, aber auch dem wurde
ein relativer Befund zu Grunde gelegt, insofern die Gottessohnschaft
interpretierbar ist.
Aber gilt dann noch das Glaubensbekenntnis, das wir in einer
absoluten Form aussprechen? Bereits hat ein Kardinal kundgetan, dass er nicht
an die Kirche glaube. Wie man auch immer ein solches Wort intellektuell
auslegen möchte, am schweren Ärgernis, das er den Gläubigen gegeben hat, kann
er sich nicht vorbeimogeln.
Nun ist die Zeit gekommen, in welcher die Krise der
katholischen Kirche zu Ende gehen soll und muss. Allzu lang hat das Reich des
Fürsten dieser Welt Glaube und Sitte zerstört und vielen Seelen das Ewige Leben
geraubt. Diese Zeit war eine Zeit der großen Oberflächlichkeit, in der viele
Professoren, Lehrer, ja sogar Bischöfe so lehrten, dass sie sich dem Zeitgeist
anbiederten, um dem Christentum in der Moderne eine Überlebenschance zu
sichern, wie sie meinten.
Jedoch betrachten sie wohl die katholische Kirche nur als
eine der vielen religiösen Institutionen, die es auf dieser Erde unter den
Menschen gibt. Darum hänge das Schicksal und die Überlebenschance der Kirche
allein vom klugen Verhalten dieser Männer ab, die das Schiff der Kirche durch
die Gezeiten zu lavieren haben. Doch glauben sie noch? Denn der Glaube nicht
weniger dieser Kirchenmänner war oft nur noch ein äußeres Lippenbekenntnis; in
ihrem Innern waren sie, was die Absolutheit der gottesmenschlichen Gestalt Jesu
Christi betrifft, längst auf Distanz gegangen. Sie glauben, wenn überhaupt, an
das Ewige Leben nur noch in einer vagen Form, die nicht in Gott ihre Heimat
hat.
Nicht wenige von ihnen gehören heimlich der Freimaurerei an,
die tief in kirchliche Strukturen eingebrochen ist und durch ihre perfide
Taktik es versteht, sich bedeckt zu halten. So wie man von Außen her erkennen
kann, hat die Freimaurerei nicht die Absicht, die Religionen der Welt
abzuschaffen, sondern es geht ihr allein darum, durch vollkommene Toleranz zu
sichern, dass es keine absolute Wahrheit gibt, und damit auch keine wahre
Religion. Wer bei diesen Gedankengängen nicht mit macht, wird in das Lager der
Fundamentalisten und der Radikalen abgeschoben und mundtot gemacht. Er hat
keine Chancen.
Darum braucht es nun in der Kirche wie zu jeder Krisenzeit
erneut Gemeinschaften, die in ihrer Geschlossenheit aus der Kraft des Heiligen
Geistes heraus die Kirche erneuern, was um so schwieriger ist, als der „Rauch
Satans“ (Papst Paul VI.) in der Tat tief in die Kirche selbst eingedrungen ist.
Dies kann nur geschehen, indem das Wort Gottes, das Christus
Jesus verkündigt worden ist, wieder in seiner ganzen Fülle verkündigt wird.
Christus selbst ist ja das Wort Gottes. Es kann nur geschehen, wenn man die
Sakramente Jesu Christi als die Gnadenquellen, die uns aus dem Herzen Jesu
entspringen, wieder gläubig spendet, damit die Menschen das Ewige Leben
erlangen können. Es kann nur geschehen, wenn man die Gebote Gottes und die der
Kirche wieder ganz einhält und die Gültigkeit des Lehramtes erneut anerkennt.
Auch muss die Tradition der Kirche unter der Leitung des Papstes ihre volle
Wertschätzung wieder erhalten.
Das apostolische Glaubensbekenntnis der Kirche spricht in
ihren letzten Artikeln sehr deutlich aus: „Ich glaube an den Heiligen Geist,
die Heilige Katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der
Sünden, Auferstehung der Toten und das Ewige Leben! Amen!“
Die Kirche ist also nicht eine Institution unserer irdischen
Welt und Zeit allein, sondern ihre wahre Fülle ist die Herrlichkeit der Himmels
im Ewigen Leben, im Reich Jesu Christi. Dazu ist Jesus gekommen, um uns das
Ewige Leben zu schenken und uns vor dem Feuer der Hölle zu retten. Wenn diese
Botschaft nicht mehr verkündet wird, sind die Verkünder Betrüger. Sie lassen
die, die ins Ewige Leben eintreten wollen, nicht hinein, sie selbst aber gehen
auch nicht hinein. — Das Ewige Leben zu suchen bedeutet nicht, dass wir auf
dieser Erde faulenzen können. Gott teilt uns unsere Aufgaben zu und an diesen
Aufgaben werden wir gemessen und von IHM gerichtet.
In die Nachfolge Christi einzutreten, ist überall auf der
ganzen Welt möglich: in jedem Priesterseminar oder jeder Ordensgemeinschaft,
oder auch in den vielen sonstigen Gemeinschaften, welche die Kirche anbietet.
Quelle: Pilgerfahrt nach
Fatima – 1967 – P. OTTO MAIER SJM. -
Reisebericht, Erlebnisse, Gespräche,
Überlegungen, Rosenkranz, Die Botschaft von Fatima, besonders für unsere Tage.
- SJM-Verlag – Neusäß
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