Die ledigen Frauen und die Witwen
Wenn ich etwas über die ledigen Frauen und die Witwen sagen soll, dann – als persönlichen Rat – folgendes: Sie sollen, wenn sie es können, eine Ehe nicht wünschen. Wenn sie andererseits den Wunsch haben, dann sollen sie – ohne ihr Gewissen zu quälen – heiraten. Es ist viel besser, zu heiraten, als unerfüllt und unzufrieden zu sein. Den Verheirateten allerdings habe ich keinen persönlichen Rat zu geben, sondern ein Gebot des Herrn weiterzusagen: Mann und Frau sollen sich nicht trennen. Haben sie sich aber einmal getrennt, dann sollen beide künftig allein bleiben und nicht aufs Neue heiraten, – oder aber sich miteinander versöhnen und wieder zusammenkommen. Was nun Ehen betrifft, in denen Mann und Frau nicht durch denselben Glauben verbunden sind, so habe ich – wieder als persönliche Meinung – folgenden Rat: Wenn ein Christ eine Frau hat, die seinen Glauben ablehnt und die doch mit ihm leben möchte, soll er sich nicht von ihr trennen. Wenn eine Frau, die an Christus glaubt, einen Mann hat, der von Christus nichts wissen will und der doch mit ihr leben möchte, dann gibt es keinen Grund zu einer Scheidung. Denn der gottlose Mann ist durch seine Frau, die eine Christin ist, mit Gott verbunden, und die gottlose Frau ist durch ihren Mann, der ein Christ ist, mit Gott verbunden. Auch ihre Kinder gehören Gott, durch den Vater oder die Mutter, eben durch den Christen in der Ehe. Wenn allerdings der ungläubige Teil – der von der Unauflösligkeit einer christlichen Ehe nichts verstehen kann – sich scheiden lassen will, mag der andere in die Scheidung einwilligen. Der Christ oder die Christin sind in diesem Fall nicht gezwungen, die Ehe mit Gewalt aufrechtzuerhalten. Allerdings: Im Frieden und nicht im Streit sollen sie auseinander gehen. Denn du Frau: Du kannst nicht wissen, ob es für deinen Mann eine Hilfe ist, Gott zu finden, wenn er gegen seinen Willen mit dir verbunden bleibt. Und du Mann weißt nicht, ob du deiner Frau zum Glauben hilfst, wenn du sie zwingst, bei dir zu bleiben. Es kommt in erster Linie darauf an, was Gott mit jedem einzelnen vorhat. Wenn einer als kleiner Angestellter oder als schlichter Arbeiter leben muss, dann soll er seinen Weg bejahen und sich nicht in Unzufriedenheit verzehren. Wenn er aufsteigen kann durch seine Leistung oder durch sein können, dann soll er die Möglichkeit nützen und sich emporarbeiten. Es sind da keine großen Unterschiede für einen Christen. Wer äußerlich ein kleiner Untergebener ist, der ist dadurch, dass er zu Christus gehört, ein freier Mensch. Wer äußerlich ein großer Vorgesetzte, Direktor oder Chef ist, der fügt sich als Christ auf alle Fälle dem Willen Jesu Christi. Ihr gehört Christus und sollt in erster Linie auf ihn sehen. Es war schwer genug für ihn, euch zu freien Menschen zu machen. Werdet nun nicht Knechte von Menschen. - sei es dadurch, dass ihr euch danach sehnt, Menschen beherrschen zu dürfen. Gott hat jedem einen Platz gegeben und einen Auftrag. Ehe wir uns mit Gewalt, aus Ehrgeiz oder aus Unzufriedenheit nach oben drängen, sollen wir verstehen, was für einen Auftrag Gott uns an der Stelle gegeben hat, an der wir jetzt sind. Quelle: Womit wir leben können – Das wichtigste aus der Bibel in der Sprache unsere Zeit – Für jeden Tag des Jahres – ausgewählt und neu übersetzt von Jörg Zink – Kreuz-Verlag – Stuttgart – Berlin – Seiten:18. und19. Juni.Helfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
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