Die letzten Worte der sel. Jacinta


Geformt und gehärtet durch strenge Bußübungen und Opfer erwies sich die zehnjährige Jacinta in ihren Ansichten als ein frühreifes, prophetisch begabtes Mädchen.

Ihr wurden eine Reihe von privaten Erscheinungen und zahllose Offenbarungen zuteil.

Ihre übernatürliche Erleuchtung und heilige Weisheit waren so beeindruckend, dass Mutter Godinho, die Leiterin des Lissaboner Waisenhauses, in dem sich Jacinta vor ihrem Tod im Krankenhaus aufhielt, nur ehrfurchtsvoll und verwundert fragen konnte: „Wer hat dich denn das alles gelehrt?“

Folgende Aussagen der sel. Jacinta zeigen ihre große Seelentiefe gegenüber dem sittlichen Verfall, in dessen Sog die Welt gerissen wird.

- Die Sünden, deretwegen die meisten Seelen in die Hölle kommen, sind die Sünden des Fleisches.

- Rein am Körper sein, heißt die Keuschheit bewahren. Rein an der Seele sein, heißt keine Sünden begehen, nicht auf das schauen, was man nicht sehen soll, nicht stehlen, niemals lügen, stets die Wahrheit sagen, mag es einem auch noch so schwerfallen.

- Es werden Moden aufkommen, die eine große Beleidigung für unsere Liebe Frau darstellen. Wer Gott dient, sollte sich nicht den Moden anschließen. Die Kirche kennt keine Moden. Unser Herr ist stets derselbe.

- Ärzten geht das Licht zur Heilung der Kranken ab, weil ihnen die Gottesliebe fehlt.

- Priester sollten sich allein mit den kirchlichen Angelegenheiten beschäftigen. Priester sollten rein sein, sehr rein. Der Ungehorsam von Priestern und Ordensleuten gegenüber ihren Oberen und dem Heiligen Vater ist eine große Beleidigung unseres Herrn.

- Um eine fromme Frau zu sein, ist es notwendig, an Seele und Leib rein zu sein.

- Viele Ehen sind keine guten Ehen. Sie finden nicht das Gefallen unseres Herrn und sie sind nicht von Gott.

- Die Beichte ist das Sakrament der Barmherzigkeit. Deshalb sollte man sich dem Beichtstuhl voller Vertrauen und Freude nähern.

- Liebe Patin, bete viel für die Regierenden! Wehe denen, die die Religion unseres Herrn verfolgen. Wenn eine Regierung die Kirche in Frieden lässt und dem heiligen Glauben Freiheit gewährt, wird der Segen Gottes auf ihr ruhen.

- Kriege sind nichts anderes als Strafen für die Sünden der Welt.

- Unsere Liebe Frau kann nicht länger den zur Strafe gegen die Welt gerichteten Arm ihres geliebten Sohnes zurückhalten. Es muss Buße getan werden. Wenn die Menschen einen anderen Weg einschlagen, wird unser Herr die Welt noch verschonen. Sollten sie dies jedoch nicht tun, wird die Züchtigung nicht ausbleiben.

(Auszüge aus dem Buch Schwester Lucia spricht über Fatima – Erinnerungen der Schwester Lucia, Band I)