Die oberflächlichen Verehrer



So nennt der hl. Ludwig diejenigen, die sich mit einer rein äußerlichen Andacht begnügen.

„Sie beten eine Menge Rosenkränze so schnell als möglich. Sie wohnen unaufmerksam vielen heiligen Messen bei, gehen ohne Andacht in den Prozessionen mit, treten bei allen marianischen Vereinen ein, ohne ihr Leben zu bessern, ohne ihre Leidenschaften zu bändigen und die Tugenden Mariens nachzuahmen. Sie lieben an der Andacht nur was Reiz hat für die Sinne, ohne deren Wesen zu erfassen.“

In der Regel sind es Frauen und Familienmütter. Sie wissen, dass der Mann gottlos ist, der Sohn die Religion nicht praktiziert und die Tochter mit einem Geschiedenen zusammenleben könnte. Nichts ist für sie von großer Wichtigkeit. Sie nehmen an Prozessionen teil, singen, halten eine brennende Kerze, machen der Muttergottes Versprechungen, kaufen Gegenstände für den Altar, aber kümmern sich wenig um das Heil ihrer restlichen Familie. Die Marienverehrung besteht für sie nur in Äußerlichkeiten. Sie verstehen nicht, dass diese Andachtsübungen nur einen Wert haben, wenn sie einer inneren Gesinnung entsprechen.

Die praktische Wichtigkeit dieser Gedanken kann gut verstanden werden bei der Vorstellung, welches Aufblühen die katholische Bewegung haben würde, wenn alle oberflächlichen Marienverehrer eine wahre innerliche Andacht hätten.

Quelle: Wahre Andacht zu Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Verein Österreichische Jugend CGDR, Wien