Die Tauben der Muttergottes von Fatima




Bei der ersten Pilgerfahrt Unserer Lieben Frau von Fátima haben wir bereits berichtet, dass weiße Tauben dem strahlenden Gnadenbild während einiger Tage treue Gesellschaft leisteten.

Dieses Ereignis wiederholte sich in noch auffallender Weise während der zweiten Reise. Nachdem das Gnadenbild in das Erzbistum Évora gekommen war, gesellten sich ihm sofort wieder die Tauben zu und ließen sich zu Füßen der Allerseligsten nieder, wo sie während der ganzen Reise, manchmal ihrer mehr, manchmal ihrer weniger, verblieben, sie aber nie ganz verließen. Bemerkenswert ist, dass bei Prozessionen, bei denen auch andere Statuen mitgetragen wurden, die Tauben immer auf dem Traggestell der Gnadenstatue blieben.

Noch bemerkenswerter ist ein Vorfall auf der Reise nach Madrid. In einer katholischen Atmosphäre wie jener der Hauptstadt Spaniens glaubt man leicht, dass die Gottesmutter Wunder zu wirken vermag, so wie einige Blumenblätter aus ihren mit Rosen gefüllten Händen verstreut. Aber „die Täubchen würden ganz Madrid verrückt gemacht haben“. Die Allerseligste Jungfrau kam, von einigen Tauben begleitet, an, die während des ganzen Weges auf dem Auto saßen.

Kaum hatte sich die Prozession in der Hauptstadt nach den Vororten in Bewegung gesetzt, kamen drei oder vier oder sieben Tauben, manchmal bis zu 30, die Ehrenwache bei der Statue hielten, ohne sich vom Lärm der Menge schrecken zu lassen, die Unsere Liebe Frau von Fátima oder wenigstens das Auto, das sie führte, berühren wollte. In der Kirche eingezogen, verhielten sie sich Still. Es ist einige Male geschehen, dass jemand, der etwas ungläubig war, sagte, es handle sich um zahme Tauben oder um Solche mit gestutzten Flügeln. Da erhob sich die eine oder andere der Tauben, flog rund um die Kirche und setzt sich dann wieder auf ihren Platz. Es ist nicht zu sagen, wie sehr diese Begebenheiten beitrugen, die Andacht der Leute zu vermehren.

Bisher wurde dieses „Taubenwunder“ immer nur im Zusammenhang mit der Statue aus dem Heiligtum von Fátima festgestellt; dann begann es sich auch bei anderen Statuen Unserer Lieben Frau von Fátima zu wiederholen.

So hatte in der Diözese von Ciudad Real (Spanien) die Statue Unserer Lieben Frau von Fátima, die sich auf eine Pilgerreise befand, vom ersten Tag an das Geleit dreier Tauben, zu denen sich dann andere gesellten, so dass später 20 und einige Tage nach der Rückkehr in die Stadt schon 50 Tauben das Gnadenbild begleiteten. An einem anderen Orte wollte man den eigenen Taubenschlag auf Kosten der 14 Tauben, die sich auf dem Auto niedergelassen hatten, bereichern und schickte einen Tauber unter die Tiere. Dieser aber, andächtiger als sein Herr, legte sich mitten in die Blumen zu Füßen der Statue und rührte sich nicht mehr.

In der Diözese von Orense begleiteten die Tauben gleichfalls die himmlische Pilgerin, ob es regnete, oder ob die Sonne schien; durch nichts ließen sie sich abschrecken. In einer anderen Pfarrei (Faramontaos) hatte ein braver Mann der Gottesmutter zwei Peseten versprochen für irgendeine Gnade. In der Kirche angekommen, sah er die Begeisterung der Menge und die Opfergaben, die viel brachten. Er wollte nicht weniger geben und legte auf den Opferteller einen Geldschein von 25 Peseten. Da flog eine der Tauben, die still zu Füßen der Gnadenstatue saß, nieder, fasste den Geldschein mit ihrem Schnabel, warf ihn auf den Boden und kehrte befriedigt über ihr Tapferkeit wieder auf ihren Platz zurück. Der Mann legte den Geldschein auf den Opferteller zurück, aber wieder kam die Taube geflogen und warf ihn auf den Boden. Das wiederholte sich fünfmal . . . Der Mann ging tief beeindruckt zum Pfarrer und erzählte ihm den Vorfall.

„Lieber Mann, die Muttergottes schaut nicht auf den materiellen Wert des Opfers, sondern auf das Herz. Vielleicht war in ihrem tun ein wenig Eitelkeit dabei . . . Geben sie die zwei versprochnen Peseten, dann werden wir sehen, was geschieht,“

Der Mann tat so, und die Taube behelligte ihn nicht mehr.

In Kolumbien. - Als die Statue, eine Gabe der Katholischen Aktion von Madrid, dort ankam, war die Bevölkerung wegen der politischen Wahlen sehr gespalten. Vielleicht wollte die Allerseligste Jungfrau, die eine große Aktion des Friedens zu unternehmen bedachte, sich deshalb von vielen Tauben begleiten lassen. Es scheint, dass dieses Taubenwunder einem bekannten Redakteur eines großen Tagesblattes von Bogotá auf die Nerven ging. Er war überzeugt, dass es sich bei den Tauben um zahme Haustauben von Geistlichen handelte, die das Volk täuschen sollten. Darum beschloss er, einen Artikel zu schreiben und so die Dinge klarzustellen. Eines Nachts, als er gerade für seine Zeitung schrieb, hörte er ein leises Rauschen von Flügeln vor seinem offenen Fenster. Es war eine Taube, die sich auf das Fensterbrett niederließ; von da hüpfte sie auf den Schreibtisch und setzte sich neben eine kleine Statue der Muttergottes von Fátima, die seine Gattin, eine eifrige Katholikin, dort aufgestellt hatte. Wer hatte das dieser Taube beigebracht?

Der Journalist, durch dieses Erlebnis sehr beeindruckt, schrieb seinen Artikel über Fátima, er fiel aber anders aus, als es ursprünglich beabsichtigt war!


Die Tauben zu Füßen der Königin der Welt und des Friedens! Wer wird es bestreiten, dass der von der Welt so sehnsüchtig erwartete Frieden einzig die Fürsprache und Nachahmung Unsere Lieben Frau von Fátima uns geschenkt werden kann?

Quelle: Maria spricht zur Welt – Geheimnisse und Weltgeschichtliche Sendung Fatimas – L. Gonzaga da Fonseca – Tyrolia-Verlag – Innsbruck – Wien – München