Die überängstlichen Marienverehrer



„Die überängstlichen Verehrer sind Leute, die fürchten, dem Sohn die Ehre zu entziehen, wenn sie die Mutter ehren, den Sohn herabzusetzen, wenn sie die Mutter erheben. Sie können es nicht ertragen, wenn man Maria jenen Lobpreis zollt, den die heiligen Kirchenväter ihr gespendet haben. Es ärgert sie, wenn mehr Leute vor einem Marienaltar knien, als vor dem allerheiligsten Sakrament, als stünde das eine im Widerspruch zum andern; als beteten jene, die Maria anrufen, nicht durch sie zu Jesus Christus. Sie wollen nicht, dass man so viel von der Mutter Gottes spricht und sie so oft anruft.“
(hl. Ludwig G. von Montfort)
Wir treffen noch heute diese merkwürdige vom hl. Ludwig dargestellte Form von überängstlichen Marienverehrern an. Es sind sehr wenige, die diese vertreten. Dennoch ist die Andacht zu Maria in unseren Tagen selten so tief und so groß, wie die Theologie es vorschlägt. Selbst unter den eifrigsten Katholiken findet man nicht die Andacht, die man sich wünschen würde. Der Grund dafür ist die falsche Vorstellung, dass der Gotteskult durch den Kult an Maria eingeschränkt wird. „Es ist nicht angebracht – sagen sie – die Andacht zu Maria so weit zu führen“.


Quelle: Wahre Andacht zu Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Verein Österreichische Jugend CGDR, Wien