Die vortrefflichen Eigenschaften der Seele Mariens – IV
„Maria ist das herrlichste Meisterwerk des Allerhöchsten.“
Harmonische Sensibilität – Nichts ist im Menschen nach der Erbsünde
so in Unordnung geraten als das Empfindungsvermögen. Wir fühlen uns zu vielen
hingezogen, zu dem wir uns nicht hingezogen fühlen dürfen. Demzufolge müssen wir einen ständigen Kampf
zwischen unserer Neigung zum Guten und dem Hang zum Bösen führen.
In Maria, die ohne Erbsünde
empfangen wurde, gab es diese Missverhältnisse nicht. Ihr auf alle Schwingungen
ausgerichtetes feines und kräftiges Empfindungsvermögen war genau auf alle
Wünsche eingestellt, die die Vernunft und der Wille äußerten. Sie war in
ihremganzen Wesen reine Harmonie, ungestört von den Folgen der Erbsünde, die uns
vorhanden sind.
Weiter: „Maria ist das herrlichste Meisterwerk des Allerhöchsten, dessen
Kenntnis und Besitz er sich allein vorbehielt.“
Welch wunderbarer Begriff! Maria
ist so herrlich, dass der hl. Ludwig selbst, der ja nur ihr bescheidener
Minnesänger ist, unerschöpflich scheint, wenn er von ihr spricht. Nur Gott kann
ihre Vollkommenheiten in ihrem ganzen Maße erkennen. In ihr gibt es Schönheiten,
Vollkommenheiten, Vortrefflichkeiten, die nur er betrachtet. Unser Verstand und
unser Blick werden sie nie begreifen und erreichen können.
Maria ist wie die riesigen
wunderbaren Konstellationen am Himmel, die der Mensch nie ganz erkennen wird.
In ihr gibt es Eigenschaften, die ausschließlich Gott vorbehalten sind. Sie
Besitzt eine Art der Unerkennbarkeit: verzückt halten wir vor ihren Füßen inne
und verstehen, nachdem wir meinen, viel von ihr verstanden zu haben, dass wir
doch nur verstanden haben, dass wir nur sehr wenig oder fast gar nichts von ihr
verstehen. Wir werden uns immer an der Schwelle ihrer Pforte befinden, eine
Pforte, die für uns so groß, zu erhaben ist.
„Maria ist die wunderbare Mutter des Sohnes Gottes, dem es gefiel, sie
während ihres Lebens zu verdemütigen und verborgen zu halten. Um sie in der
Demut zu fördern, nannte er sie, wie eine fremde Person, Frau' und Weib',
obwohl er sie in seinem Herzen höher schätzte und mehr liebte als alle Engel
und Menschen.“
Der hl. Ludwig entwickelt auch
hier den Gedanken, dass auch Jesus während seines Lebens, sie unbekannt halten
wollte. Nur er kannte sie.
„Maria ist die versiegelte Quelle und die getreue Braut des Heiligen
Geistes, zu der er allein Zutritt hat.“
Auch hier wieder der
Gedanke, dass Gott allein die Erkenntnis Mariens vorbehalten ist.
„Maria ist das Heiligtum und die Ruhestätte der Allerheiligsten
Dreifaltigkeit, wo Gott erhabener und göttlicher gegenwärtig ist, als an irgend
einem anderen Ort des Universums, und herrlicher thront als über den Cherubim
und Seraphim.“
In der Himmlischen Hierarchie
nehmen die Cherubim und Seraphim den höheren Grad, die Schutzengel den unteren
Grad ein. Als einer Heiligen einmal ihr Schutzengel erschien, kniete sie
nieder, weil sie dachte, in der Gegenwart Gottes zu sein, so groß ist die
Herrlichkeit der Engel. Und im Himmel gibt es Milliarden von ihnen. Wie würden
wir vor Staunen erstarren, wenn wir sie alle zugleich sehen würden? Maria ist
jedoch über alle erhaben. Von ihrer unergründlichen Seele haben wir nur
unvollkommene Vergleichsbeispiele, die im besten Sinne nur unzureichend sind.
„Ohne ein ganz besonderes Vorrecht ist es daher keinem Geschöpf
erlaubt, so rein es auch sein mag, in dieses Heiligtum einzutreten.“
Es gibt also eine privilegierte
Kategorie von Menschen, denen Gott in seiner Freigebigkeit die Gabe schenkt, die im Normalen Fall kein Mensch
besitzt, die Andacht zu Maria zu erkennen und zu praktizieren, wie der hl.
Ludwig sie lehrt. Und die „Apostel der
letzten Zeiten“, von denen er spricht, werden diese Gabe haben. Deshalb
werden sie furchterregend im Kampf gegen das Böse und erfolgreich in der
Verteidigung des Guten sein. Es sind bevorzugte Seelen die die Gnade erhalten
werden, die Schwelle der wahren Andacht zu Maria zu überschreiten.
Quelle: Wahre Andacht zu Muttergottes – Ein Licht in
den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira -Hrsg.: Aktion „Österreich braucht Mariens Hilfe“ -
Verein Österreichische Jugend C.G.D.R.
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