Entstehung des Sühne-Rosenkranzes
P. Bernhard war immer bestrebt, auf den Ruf Gottes zu hören und ihm antworten. Eine besondere Frucht davon ist die Entstehung des Sühne-Rosenkranzes, den heute schon viele Menschen, vor allem bei den Krankengottesdiensten, beten. P. Bernhard hat uns die Entstehungsgeschichte dieses besonderen Rosenkranzes erzählt: Ich habe meine Urlaube oft mit Einsiedlern verbracht. In Italien war ich bei den Kamaldulensern, ich war auch in Kufstein und in Bayern. Mit diesen Einsiedlern durfte ich mitleben und bekam dabei Sehnsucht, selbst ein Einsiedler zu werden. Mein Abt hat mir dies aber nicht erlaubt, obwohl ich von Rom die Erlaubnis für den Übertritt hatte. Die Einsiedlergemeinde, die ich kennen lernen durfte, bestand aus lauter Brüdern. Die hätten natürlich notwendig einen Priester als Einsiedler gebraucht, aber das ist nicht gelungen. Weil ich nun kein Einsiedler werden konnte, hat mir ein Bauer von Aichkirchen sein Auszugshaus zur Verfügung gestellt. In diesem Haus konnte ich in meiner Freizeit Einsiedler sein. Ich habe mir die Gottesdienste – einmal Frühgottesdienst und einmal Abendgottesdienst – so gelegt, dass ich jeden zweiten Abend frei war, und dann bin ich eben in diese wunderschöne Einsiedelei gegangen und war „Kurzzeit-Einsiedler“. Nun habe ich mich gefragt: „Was tue ich eigentlich als Einsiedler?“ Der Einsiedler hat ja die Aufgabe, Gott zu loben und zu preisen, ihm zu danken und für all die Seelen, die nicht beten, zu bitten. So bin ich vor dem Tabernakel gekniet und habe zu Jesus gesagt: „Jesus, schau, ich bin jetzt dein Einsiedler. Bitte lehre mich ein Gebet, das sowohl für die Gläubigen auf Erden wirkt, aber auch ,hinüber' wirkt in die Ewigkeit. Ich möchte ein Gebet beten, das Freude macht und durch das viele Seelen gerettet werden können. In einer inneren Erleuchtung wurde mir eingegeben, den Rosenkranz so zu beten: „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit mir/dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Durch deinen Tod und dein heiliges Blut bekehre die Sünder, rette die Sterbenden, erlöse die Armen Seelen aus dem Fegefeuer; heilige die Priester, Ordensleute und Familien. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.“ Mit dem Beten dieses Rosenkranzes können wir die ganze Erlösungstat Jesu dem himmlischen Vater aufopfern: sein Leben, sein Leiden und sein Sterben. Wir sind erlöst durch sein kostbares Blut. Wenn wir so beten, dann schenkt uns der himmlische Vater kraft seiner göttlichen Liebe und Barmherzigkeit Segen und Gnade. Der Heilige Geist erfüllt uns kraft seiner Heiligung mit den sieben Gaben und zwölf Früchten und die Muttergottes vermittelt auf Grund ihrer Mittlerrolle als Gnadenvermittlerin Segen und Gnaden. Wir beten bei diesen Rosenkranz: „bekehre die Sünder, rette die Sterbenden, erlöse die Armen Seelen aus dem Fegefeuer“. In dieser Gebetsbitte liegt die Kraft, dass sich dadurch ein Sünder bekehrt, ein Sterbender gerettet und eine Arme Seele erlöst wird. Wenn wir weiter gläubig beten: „heilige die Priester, Ordensleute und Familien“, dann können dadurch tatsächlich Priester, Ordensleute und Familien geheiligt werden. (Anmerkung der Autoren: Dass dies wirklich möglich ist, bezeugen auch die Konzilsväter, die im Dekret über das Laienapostolat im Punkt 6 schreiben: „ . . . die guten in übernatürlichen Geist vollbrachten Werke haben die Kraft, Menschen zum Glauben und zu Gott zu führen . . .“ und das Gebet gehört sicher zu diesen „in übernatürlichem Geist vollbrachten Werken“. Einer begnadeten Frau, die immer wieder die innere Stimme Jesu hörte, habe ich von dem Rosenkranz erzählt. Sie bekam folgende Einsprechung: „Lasse den Diener Gottes wissen, dass dieser Rosenkranz nicht nur die Allerheiligste Dreifaltigkeit sehr freut, sondern er erfreut auch überaus das Herz meiner heiligsten Mutter und alle heiligen Engel und Heiligen im Himmel. Dieser Rosenkranz erwirkt alle Verheißungen, welche meine heiligste Mutter für das Beten des Rosenkranzes gegeben hat, und alle Verheißungen, welche ich für die Verehrung meines Kostbaren Blutes als auch meiner heiligsten Wunden gegeben habe. Durch diesen Rosenkranz werden sehr, sehr viele Gnaden geschenkt. Möge dieser Rosenkranz recht eifrig gebetet und verbreitet werden!“ Die Muttergottes hat ja schon in Fatima gesagt, und sie wiederholt dies an vielen Erscheinungsstätten: „Betet für die Bekehrung der Sünder.“ Es gibt so viele Sünder – die Terroristen, Diebe, Räuber und Ungläubigen . . . Es ist daher unfassbar: Durch das Gebet „Durch deinen Tod und dein heiliges Blut . . .“ kann sich irgendwo auf Erden ein Sünder bekehren. Wir beten: „Rette die Sterbenden!“ Wie viele Sterbende gibt es heute – durch Katastrophen, durch Erdbeben. Man braucht ja nur die Zeitung aufzuschlagen. Im letzten Jahr der Tsunami in Südostasien, das Erdbeben in Pakistan und so viele kleinere Katastrophen; Jeden Tag hören wir davon. So viele Menschen werden plötzlich abberufen, auch durch Schlaganfall, Herzinfarkt . . . Wie viele aber sind in der schweren Sünde und gar nicht auf die Ewigkeit vorbereitet. Wir aber beten: „Bekehre die Sünder, rette die Sterbenden“. Da kann durch die Aufopferung des Kostbaren Blutes schon wieder jemand gerettet werden. Und wie viele Seelen der Verstorbenen sind im Fegefeuer? Die ungläubigen Verwandten, die Protestanten und die Sektenmitglieder glauben an kein Fegefeuer, trotzdem kommen viele hinein, aber niemand von ihren Freunden betet für sie. Therese Neumann hat deshalb einmal gesagt: „Die ärmsten Seelen sind die protestantischen Seelen. Sie selber glauben nicht an das Fegefeuer, aber auch die Verwandten glauben nicht daran.“ Deshalb beten wir auch für diese Armen Seelen: „Durch einen Tod und dein heiliges Blut . . . erlöse die Armen Seelen aus dem Fegefeuer!“ Durch dieses Stoßgebet kann schon wieder eine Arme Seele aus dem Fegefeuer erlöst werden. Woran krankt die heutige Zeit, die heutige Gesellschaft? Es gibt zu wenig Priester, zu wenig heilige Ordensleute und zu wenig heilige Familien! Wir aber beten für sie und erflehen ihnen Heiligung durch den Tod und das heilige Blut Jesu. Dieses Gebet hat eine große Sühnekraft, eine große Segenskraft, eine große Gnadenkraft. Es hat die Kraft in sich, Priester, Ordensleute und Familien zu heiligen! So können wir mit dem Beten des Sühne-Rosenkranzes dazu beitragen, dass viele Seelen sich bekehren, gerettet und geheiligt werden. Es ist dies ein Rosenkranz für die heutige Zeit. Viele, die den Rosenkranz zu beten begonnen haben, berichten, dass sie von den Armen Seelen bedrängt werden, ihn weiter zu beten. Den Rosenkranz kann man natürlich entsprechend dem Kirchenjahr etwas verändern. In unserer Pfarrkirche beten wir im Advent: „Durch deine heilige Ankunft . . .“, In der Weihnachtszeit: „Durch deine gnadenreiche Geburt . . .“, in der Fasten- und Osterzeit: „Durch deinen Tod und dein heiliges Blut . . .“ und zu Pfingsten: „Durch die Herabkunft des Heiligen Geistes . . .“. Weil anstelle der üblichen, kurzen Geheimnisse ein längerer Text gebetet wird, der außerdem langsam gesprochen werden soll, dauert dieser Rosenkranz sehr lange. In unserer Pfarrkirche beginnen wir eine halbe Stunde vor der Heiligen Messe und hören eben dort auf, wo wir gerade sind. Wichtig ist ja nicht die Zahl der Anrufungen sondern die Innigkeit des Gebetes. Quelle: Weihwasser und andere christliche Heilmittel – Ingeborg & Horst Obereder – Mediatrix-Verlag – A-3423 St. Andrä-Wördern, Gloriette 5Helfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
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