Fasten, sinnvoll wie eh und je

Diese volle Form des religiösen Fastens wäre für den heutigen Menschen sinnvoll wie kaum je. Gerade der Mensch unserer Tage braucht diese echte Distanz zur Welt; diese Gelegenheit, einmal einen Tag lang wirklich in Ruhe vor Gott zu stehen; den Weg zu sich, zur Welt und zu Gott neu überdenken. Du sollst es wirklich einmal versuchen: vom Abend bis zum Abend des nächsten Tages nichts zu essen. Vor allem aber: keine weltliche Arbeit leisten, sondern diese Zeit wirklich für Gott, für das Gebet, für die Besinnung verwenden. Wenn Du den Segen dieses Fastens einmal verspürt hast, dann wirst Du vielleicht dankbar an jene Zeiten zurückdenken, in denen Du Gott wirklich begegnet bist; durch dieses Fasten. In der Urkirche fastete man gerne und viel. Vor den großen religiösen Festen fastete man einen Tag lang. Auch am Mittwoch und Freitag jeder Woche pflegte man zu fasten. Als aber später die Kirche die großen Menschenmassen umfasste, wurde begreiflicherweise diese echte religiöse Leistung des Fastens mehr und mehr verdünnt. Die Abendliche Sättigung am Ende des Fastentages wurde auf den Mittag verlegt. Schließlich beschränkte man (nicht die Kirche! AdR) das Fasten nur auf die Enthaltung vom Fleisch. Quelle: Die 10 Gebote Gottes – Dr. Herbert Madinger – Auflage 1992 – Erzdiözese Wien – Katholische Glaubensinformation