Fatima: Hilfe in seelischer Not
In einem Hirtenbrief des
portugiesischen Episkopates (vom 11. Februar 1942) heißt es:
„Fátima
ist ein machtvoller Herd des geistlichen Lebens. Es ist unbestreitbar, dass
hier wahre Wunder geschehen sind, vollständige und rasche Heilungen, die
niemals durch die Kraft der Natur zustande kommen konnten und die für die
menschliche Wissenschaft unerklärlich sind. Das Wort, Wunder, ist auf den
Lippen aller, auf denen des Volkes nicht weniger als auf denen der
Wissenschaftler, welche die Geschehnisse auf das genaueste untersucht haben. Es
ist offensichtlich, dass hier der Finger Gottes ist und dass die Andacht zu
Unserer Lieben Frau von Fátima durch das unverkennbare Siegel seiner Macht
bestätigt ist.
Dennoch
können wir behaupten: nicht die Heiligung und nicht die Hilfe in den
verschiedenen zeitlichen Anliegen sind die größten Wunder von Fátima;
wunderbarer als diese sind die Gnaden, die den Seelen gewährt werden,
Gnadenwunder, die sich der Sonde des Beobachters und der wissenschaftlichen
Forschung entziehen, weil sie sich im Bereich des Gewissens, im geheimnisvollen
Gebet des Innenlebens vollziehen.
Wer
den Feierlichkeiten an den großen Festtagen in Fátima beiwohnt und sieht, wie
alle Gesellschaftsklassen Portugals die allerseligste Jungfrau anrufen und das
heiligste Altarsakrament anbeten, wer Gelegenheit hat die ungeheuere
Menschenmenge zu beobachten, wie sie im Staube und oft stundenlang in den Regen
kniet, um demütig das Brot der Starken zu empfangen, wer das Schluchzen der
Reue erlauscht und die Tränen in den Augen der vielen, vielen sieht, die bisher
auf den Pfaden des Lasters wandelten oder hartnäckig im Heer des Unglaubens
kämpfen, wer die tiefe Ergriffenheit wahrnimmt, die sich selbst der
Gleichgültigen bemächtigt, angesichts der Bitten, die aus Tausenden von
schmerzgequälten, glühend vertrauenden Herzen aufsteigen, Wer im Geiste die
Menge vorüberziehen sieht, die in Portugal und im Ausland im Triumph das weiße
Bildnis der heiligsten Jungfrau von Fátima trägt und auf der Straße wie in der
Kirche ihr huldigt – und wer all das mit dem traurigen Niedergang vergleicht,
dem das religiöse Leben in Portugal verfallen war, der hat den Eindruck, eine
neue Welt zu sehen; und er kann nicht anders, als anerkennen, dass sich eine mächtige Welle göttlichen Lebens in die Seele
des portugiesischen Volkes ergießt. Es haben sich viele Sünder bekehrt; es
haben sich viele mit dem Leben ausgesöhnt, die schon alle Hoffnung verloren
hatten, vielen Ungläubigen sin die Augen für die Wahrheiten des Glaubens aufgegangen,
viele fanden wieder den Weg zur Kirche, den sie seit Jahren nicht mehr kannten,
es öffnen sich Lippen zu demütigung und vertrauendem Gebet, die durch
Gleichgültigkeit verstummt waren, es preisen viele den Namen des Herrn, die ihn
gestern noch lästerten und verfluchten. Wahrhaftig, ein Strom göttlichen Lebens
ergießt sich in den Seelen!“
Tatsächlich
kann man sagen, dass die seelischen Gnadenerweise, unerwartete Bekehrungen in
verzweifelten Fällen, „viel häufiger und wunderbarer sind als die
Krankenheilungen“, wie einer der eifrigsten Apostel Fátimas bezeugt: „Es gibt
keinen Pilgerzug, wo nicht solche vorkommen. Wenn die Beichtstühle sprechen
könnten! . . .“
Quelle:
Maria spricht zur Welt – Geheimnis und Weltgeschichtliche Sendung Fatimas – L.
Gonzaga da Fonseca -Tyrolia-Verlag – Innsbruck -Wien – München
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