Franziskus in der Einsamkeit
Gerne suchte Franziskus
eine abgelegene Stätte auf, um nicht nur seinen Geist, sondern auch seine
einzelnen Glieder Gott hinzugeben.
Wenn Franziskus im Wald und an einsamen Stätten betete,
erfüllte er die Haine mit Seufzern, betaute den Boden mit Tränen, pochte mit
den Händen an die Brust. Dort in einsamer Verborgenheit wechselte er oft Worte
mit seinem Herrn, dort antwortete er dem Richter, dort bat er den Vater, dort
redete er mit dem Freund, dort hatte er sein Liebesspiel mit dem Bräutigam. Und
wahrlich, um alle Herzensfasern als vielfältiges Brandopfer zuzurüsten, stellte
er sich den Vielgestaltigen höchst einfach vor Augen. Oftmals redete er nur im
Inneren, während seine Lippen ganz unbeweglich blieben, und indem er sich ganz
in sich selbst zurückzog, sandte er den Geist zum Himmel empor. Jeder solcher
Moment der Erfassung und Verzückung löste sich für ihn in ein Gebet zu Gott
auf, dann war der ganze Mensch ein Gebet, nicht nur ein Betender.
Quelle:
Franzenkalender 2011 – Ein Kalender mit Tridentinischem Heortologium –
Franziska-Verlag
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