
Gedanken nach dem Tod von Papst Franziskus
Nach dem Tod eines Papstes fragt man sich stets, was von ihm bleiben wird, was künftige Generationen mit ihm verbinden werden. Zweifelsohne hat Papst Franziskus eines getan: die Horizonte der katholischen Kirche erweitert. Er war der erste nicht europäische Papst seit der Antike. Der Fokus seines Pontifikats lag weniger in Europa als in weit entlegenen Regionen. Er ernannte Kardinäle aus Gegenden, die kaum einer kennt.
Könnte dies der Beginn einer neuen Ära der Kirche sein, einer post-europäischen? Auch erwähnenswert ist sein Einsatz für die ungeborenen Kinder. Immer wieder hat er aufs Schärfste die Abtreibung verurteilt. Er verglich Abtreibung mit „dem Anheuern eines Auftragsmörders“. Klare Worte in einer Welt, die sich nur allzu oft im Relativismus verliert.
Doch jenseits der äußeren Zeichen war Franziskus vor allem ein Mann des Gebets. Ein Hirte, der stets den Geruch seiner Schafe trug, der die Wunden der Menschheit nicht mit frommen Phrasen zuzudecken versuchte, sondern sie ansah, benannte – und in das Licht Christi hielt. Seine Nähe zu den Armen, seine Gesten der Demut, seine zärtliche, fast kindliche Verehrung der Gottesmutter – all das prägte seinen Weg.
Gerade seine marianische Frömmigkeit verdient Beachtung. Immer wieder suchte er das Heiligtum der „Salus Populi Romani“ in Santa Maria Maggiore auf, vor und nach jeder Reise, als Sohn, der sich unter den Mantel der Mutter stellt. In einer Welt, die zunehmend mutterlos erscheint, war er ein Papst, der sich – wie einst der Lieblingsjünger Johannes – von Maria führen ließ.
Nun ist dieser Papst heimgegangen. Still. Wie ein Knecht, der seinen Dienst getan hat. In dieser Stunde des Abschieds vertrauen wir ihn der Barmherzigkeit Gottes an – und der zärtlichen Umarmung der Jungfrau Maria. Möge sie ihn geleiten in das himmlische Jerusalem, wo kein Leid mehr ist und wo die Kirche, jung und strahlend, sich ihres Bräutigams erfreut.
Requiescat in pace, Sancte Pater.
Helfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
Wir brauchen Ihre Hilfe!
Ihre Spende hilft uns dabei, unsere Website am Laufen zu halten. Nur hier können wir unsere Botschaft ohne Zensur verbreiten.