Gegrüßet seist du Königin, Mutter der Barmherzigkeit - III
Unser Vertrauen zu Maria muss groß sein, weil sie die
Königin der Barmherzigkeit ist.
Der große Kanzler von Paris, Johannes Gerson, macht über die Worte Davids:
„diese zwei Dinge habe ich gehört: dass Gottes ist die Macht, und Dir, o Herr,
das Erbarmen“, die Bemerkung, dass die in Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
bestehende Herrschaft Gottes der Herr geteilt hat. Das Reich der Gerechtigkeit
behielt Er sich vor; das Reich der Barmherzigkeit aber hat Er Mariä überlassen
und angeordnet, dass alle Erbarmungen, die den Menschen zu Teil werden, durch
die Hand Mariä gehen und nach ihrem Wohlgefallen verteilt werden. Das sind die
Worte Gerson´s: „Das Reich Gottes besteht in der Macht und in der
Barmherzigkeit.; während die Macht beim Herrn verblieb, ging der Teil der
Barmherzigkeit in gewissen Sinne an die Königin-Mutter über.“ Das Nämliche
bestätigt der heilige Thomas in seiner Vorrede zu den Kanonischen Briefen mit
den Worten; „Als sie in ihrem Schoße den Sohn Gottes empfing und darnach gebar,
erlangte sie die Hälfte der göttlichen Herrschaft in der Weise, dass sie
Königin der Barmherzigkeit, wie der Sohn König der Gerechtigkeit ist.“
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