Gegrüßet seist du Königin, Mutter der Barmherzigkeit - IV


Unser Vertrauen zu Maria muss groß sein, weil sie die Königin der Barmherzigkeit ist.

Könnten wir etwa fürchten, Maria werde sich weigern, für einen Sünder sich zu verwenden, weil sie ihn allzusehr mit Sünden beladen sieht? Oder dürfte uns vielleicht die Majestät und die Heiligkeit dieser großen Königin erschrecken?

O nein!, sagt der heilige Gregor VII., je höher Maria steht und je heiliger sie ist, desto milder und gültiger ist sie gegen die Sünder, die sich bekehren wollen und zu ihre Zuflucht nehmen.

Die Könige und Königinnen flößen durch ihre Majestät, die sie an den Tag legen, ihren Untertanen Furcht ein, vor ihnen zu erscheinen; aber „welche eine Furcht, sagt der heilige Bernhard, könnten wohl die Unglücklichen haben, dieser Mutter der Barmherzigkeit zu nahen, die für den, der zu ihr die Zuflucht nimmt, nicht Schrecken und Härte, sondern nur Güte und Freundlichkeit offenbart?

Was scheut sich der gebrechliche Mensch, zu Maria hinzutreten? Nichts Strenges ist an ihr, nichts Furchterregendes; ganz sänftig ist sie und bietet Allen Wolle und Milch.“

Maria erhöret nicht bloß, sondern sie bietet sogar Allen Milch und Wolle an; Milch der Barmherzigkeit, um uns zum Vertrauen zu ermuntern, und Wolle des Schutzes, um uns vor den Blitzen der göttlichen Gerechtigkeit zu bewahren.

Aus den Herrlichkeiten Mariäe von hl. Alfons Maria von Liguori