Gott ist barmherzig (I)
Gott ist barmherzig
Wenn ein Kind den Vater beleidigt
hat, nachher aber denselben inständig um Verzeihung bittet, dann verzeiht ein
guter Vater. Ähnlich handelt auch Gott.
Die große Barmherzigkeit Gottes schildert Christus im
schönen Gleichnis vom verlorenen Sohne (Luk. 15).
Kaum hatte David, durch die
Bußpredigt des Propheten Nathan erschüttert, seine Sünden bekannt, so kündigte
ihm Nathan schon an, dass ihm der Herr die Sünden verziehen habe (2. Kön. 12,
13).
„Sobald es nur den Sünder
schmerzt, die Sünde begangen zu haben, so wird der Allerhöchste schon
besänftigt.“ (Hl. Laurentius Justiniani)
Gott ist es eigen, sich zu erbarmen
und zu verschonen. (Kirchengebet)
Die Barmherzigkeit
Gottes ist unendlich groß.
„Das Meer hat seine
Grenzen, grenzenlos ist aber die Barmherzigkeit Gottes.“
(Hl. Chrysostomus)
Gott verlangt von uns Menschen,
dass wir unseren Mitmenschen siebzigmal siebenmal verzeihen; wie barmherzig mag
nun erst Gott selbst sein!
Die Barmherzigkeit Gottes zeigt
sich insbesondere darin, dass Gott den Sünder aufsucht sowohl durch Leiden als
auch durch Wohltaten; dass er selbst den größten Sünder jederzeit liebevoll
aufnimmt; dass er ihm endlich nach der Bekehrung noch größeres Wohlwollen
schenkt als zuvor.
„Gott ist der gute Hirt, der dem verlorenen Schafe nachgeht bis er es
findet“ (Luk. 15).
Zu David sandte Gott den
Propheten Nathan; dem Petrus warf Christus einen Blick zu, um ihn zu
erschüttern; die Samariterin suchte er am Jakobsbrunnen auf, um sie zu
bekehren.
„Gott gleicht also einem Fischer
oder einem Jäger, der vielseitige List und mancherlei Lockspeise ersinnt, um
die Fische oder die Vögel in sein Garn zu bringen“ (Ludwig von Granada). Gott
verzeiht selbst dem größten Sünder; er sagt:
„Wenn eure Sünden wie Scharlach wären, sollen sie weiß werden wie
Schnee“ (Js. 1, 18). Ja, je größer der Sünder, um so lieber nimmt ihn Gott auf,
wenn er sich bessern will. Gott gleicht einem Fischer, der um so froher ist, je
größer die Fische sind die er fängt.
Daher sagt David zu Gott: „Herr,
du wirst gnädig sein meinen Sünden; denn ihrer sind viele. (Ps. 24, 11)
Quelle:
Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. - Hrsg.: Aktion „Deutschland braucht Mariens
Hilfe“ - DVCK e. V., Frankfurt am Main
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