Gottesdienst im Alltag
Wenn wir aus den Kirchen ziehen,
dann beginnt der Gottesdienst draußen im Alltag. Dann muss das Licht und das Leben des Gottesdienstes mit
uns hinausfluten. Das ist das große Geheimnis. Betrachte jede Arbeit, die körperliche
und die geistige, niedrigste und die höchste, als einen Samariterdienst an der
Menschheit und als Gottesdienst. Frage dich ab und zu mitten im Alltag, in der
tiefsten Tiefe deines Innenmenschen: Setze ich den katholischen Gottesdienst im
Leben fort?
Betrachte die Arbeit an dir
selbst, an deinem Charakter, an deiner Tugend, an deiner Vollkommenheit als
eine Arbeit unmittelbar „unter den Augen Gottes“. Gott spricht zu dir jeden
Augenblick: „Stemus simul – lasst uns zusammenstehen, zusammenwirken“.
Antworte ihm! Und wenn es dir zum
Bewusstsein kommt: Ich habe gesündigt, ich habe gefehlt, ich habe wieder einmal
einen meiner Charakterfehler begangen, ich habe den Nächsten beleidigt, ich war
rauh, brutal, rücksichtslos, unfein; dann habe den Mut, die vollkommene Reue
und Liebe zu erwecken, dich mit dem alliebenden Gott zu versöhnen, der dich
geistig inniger umflutet als die Luft, die dich umgibt, wärmer dich anstrahlt
als das Sonnengold-
Ja, ein Christ sollte auch nie
auf längere Zeit das Zimmer verlassen, ohne dass er drei Tröpfchen Weihwasser
spenden würde: eines für sich und seine Angehörigen, damit der Heiland sie
bewahre vor allem Schaden des Leibes und der Seele; ein zweites für die
Sterbenden, besonders die sterbenden Sünder, damit Gott diesen noch in den
letzten Stunden die Bekehrung gewähre, und das drittes endlich für die Armen
Seelen – Welch ein Segen!
Quelle:
Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. - Hrsg.: Aktion „Deutschland braucht Mariens
Hilfe“ - DVCK e. V., Frankfurt am Main
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