Hauptmerkmale des revolutionären Geistes

Ausbruch des Hochmutes
und der Sinnlichkeit

Welche sind die Hauptmerkmale des revolutionären Geistes? Normalerweise gibt sich dieser Geist anfangs in dem übertriebenen Wunsch zu erkennen, das Leben zu genießen, und insbesondere in ausgeprägtem Hochmut und gärender Sinnlichkeit. Zunächst wendet er sich konkret gegen jede Autorität. Doch schon bald zieht er die Konsequenzen aus seiner Revolte und verteidigt den Egalitarismus als Prinzip in allen Bereichen des menschlichen Daseins. In ihren virulentesten Bekundungen geben die Vertreter der Gleichmacherei durchaus zu, dass es ihnen im Grunde um eine metaphysische Ablehnung jeder Art von Obrigkeit geht.

Es ist dieselbe Geisteshaltung, die auch den Laizismus fördert, der die völlige Selbständigkeit der Institutionen und der Kultur gegenüber der Religion fordert. Selbstverständlich führt eine solche Haltung explizit oder implizit zum Pantheismus oder Atheismus, die nichts anderes sind, als Schreie der Auflehnung gegen die absolute Transzendenz und Unabhängigkeit Gottes angesichts unserer eigenen Bedingtheit und Abhängigkeit.

Der Ausbruch des Lebensgenusses führt schließlich zu uneingeschränkter Sittenlosigkeit, das heißt, er löst den Aufstand der Leidenschaften gegen das Sittengesetz aus, das in unser Gewissen eingeprägt ist.

Damit wird der revolutionäre Geist zum unerbittlichen Feind von allem, was Ordnung bedeutet: Heiligkeit, Gehorsam, Disziplin, Ernsthaftigkeit, Bescheidenheit und Respekt gegenüber der legitimen Obrigkeit.

Was erweist sich angesichts dieses allgemeinen Ausbruchs von Stolz und Sinnlichkeit als die beste Form der Sühne gegenüber dem Herzen Jesu? Wir wissen, dass Gott an den demütigen und reinen Seelen seinen Gefallen hat. Ihr Bittgebet ruft den Segen auf die Menschen herab und wendet die gerechte Strafe Gottes für die zahllosen Sünden von ihr ab. Die heilige Katharina von Ricci hat sich dazu einmal sehr treffend wie folgt geäußert: „Nur wenige sind in der Lage, den Zorn Gottes zu besänftigen, denn ein jeder liebt zu sehr sich selbst.“



Quelle: Herz Jesu, ich vertraue auf Dich! - Karl Schaffer – Hrsg.: Aktion „Deutschland brauch Mariens Hilfe“ - DVCK e. V., Frankfurt am Main