Herz Jesu: Eine äußerst zeitgemäße Andacht
In unseren Tagen erleben wir einen allmählich
fortschreitenden, hinterhältigen Prozess der Entchristlichung der Gesellschaft,
dessen Ziel darin besteht, allen Einfluss des Evangeliums auf das Leben der
Völker zu zerstören und nach und nach das überkommene Christentum durch ein
gottloses „Reich des Menschen“ zu ersetzen, das sich vom Gesetz Gottes völlig
gelöst hat. Diese Entwicklung hat ihren Anfang gegen Ende des 15. Jahrhunderts
genommen, als ein anthropozentrischer, neuheidnischer Humanismus Fuß zu fassen
begann. Mit der Zeit hat sie sich vom künstlerisch-kulturellen Bereich
ausgehend auf die Gebiete der Religion, der Politik und des Wirtschaftlich-Sozialen
ausgedehnt, bis sie sich schließlich mit den totalitären Systemen des 20.
Jahrhunderts und in jüngster Zeit mit der anarchischen soziokulturellen
Propaganda der „Postmoderne“ im ganzen öffentlichen Leben durchgesetzt hat.
Inzwischen geht man sogar so weit, Europa und der ganzen westlichen Welt ihre
christlichen Wurzeln abzusprechen und eine jede Spur von diesen zu tilgen.
Wenn sie richtig geübt wird, kann die Andacht zum
Heiligsten Herzen Jesu zur geeigneten Waffe gegen diese gesellschaftliche und
geistige Entwicklung werden, die gegen das Heil der Seelen gerichtet ist. Nach
den Worten von Papst Leo XIII. bildet das Heiligste Herz Jesu heute das neue
himmlische Zeichen, das es - angefangen bei unseren Herzen - überall
einzugravieren gilt. Um den großen, gegen den Glauben gerichteten
Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen, muss seine Botschaft von allen
Gläubigen angenommen werden.
Am Ende wird die Kirche den Sieg davontragen, denn sie
kann sich auf die unbedingte Verheißung des Erlösers beim letzten Abendmahl
verlassen: „Seid getrost: Ich habe die Welt überwunden“ (Joh 16,33).
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