Hl. Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit

<p style="text-align: center">1880 - 1906</p> Als Elisabeth Catez, Tochter eines Hauptmanns, mit sieben Jahren das Bußsakrament empfing, erkannte sie, wie sehr ihre Unarten, vor allem ihr Jähzorn, Gott missfielen. Sie änderte sich so gründlich und unter entsprechend schweren Überwindungen, dass sie eine wahre Bekehrung durchmachte, die dann die erste hl. Kommunion vollendete. Noch nicht 14 Jahre alt, gelobte sie, einer Anregung bei der hl. Kommunion augenblicklich folgend, Gott ganz allein angehören zu wollen. Gott belohnte sie dafür durch eine außergewöhnliche Gnade innerer Sammlung. „In meinem Innern finde ich Gott; er verlässt mich nie; er ist in mir und ich in ihm, das ist mein Leben.“ Mit 21 Jahren trat sie in Dijon in den Karmel. Dort „wurde es immer mehr meine einzige Übung, in mein Inneres einzukehren und mich in Jenen (sie meint die drei göttlichen Personen) zu verlieren, die dort anwesend sind. Das Glück meines Lebens ist die Vertrautheit mit den Gästen meiner Seele“. Ihr Ideal war: Gott in mir und ich in ihm; ihr Streben: dem in ihrer Seele wohnenden Gott (Jo 14,23) zum „Lob seiner Herrlichkeit“ (Eph 1,11) zu gereichen und „wie ein kleines Gefäß an der Quelle zu stehen, um andern das Leben mitzuteilen und die Fluten der unendlichen Liebe über sie strömen zu lassen“ Denn die Karmelitin wie der Priester „können beide, wenn sie nur getreu am göttlichen Borne verweilen, Gott ausstrahlen und mitteilen. Da der Herr in unsern Seelen weilt, gehört uns auch sein Gebet an. Ich möchte es mir beständig zu eigen machen und mich damit vereinen“, um so das kleine Gefäß zu sein. Das Opfer ihrer selbst, das Elisabeth so früh dargebracht hat, wurde bald vollendet. Eine überaus qualvolle Krankheit, die der Arzt ein Martyrium nannte, kam ihrem glühenden Verlangen, sich für Gott und seine Kirche zu verzehren, entgegen. „Beim Gedanken, dass der Vater mich vorherbestimmt hat, dem Bilde seines gekreuzigten Sohnes gleichförmig zu werden, empfindet meine Seele ein unaussprechliches Glück. Ich möchte nicht nur rein wie ein Engel werden für den Himmel, sondern auch umgestaltet in den Gekreuzigten.“ Zum getreuen Abbild des Gekreuzigten geworden, waren ihre letzten Worte: „Ich gehe zum Licht, zur Liebe, zum Leben.“ Elisabeth scheint als Vorbild und als Fürbitterin am Throne Gottes die Aufgabe zu haben, die Seelen zur inneren Sammlung zu ziehen und ihnen zu helfen, durch eine ganz einfache Bewegung der Liebe Gott anzuhangen und sich in dem großen inneren Schweigen zu halten, in welchem Gott sich ihnen einprägt. Quelle: Jung und Heilig – wahre Bildnisse – Wilhelm Schamoni - hrsg.: Freundeskreis Maria Goretti e.V., München Bild: Elisabeth am Klavier: Par Willuconquer — Travail personnel, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12851523