Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel 

Am 1. November 1950 hat Pius XII. die Lehre, dass Maria mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde, als Glaubenssatz verkündet und damit die seit alters her vorhandene christliche Glaubensüberzeugung endgültig bestätigt. Das Fest „Mariä Himmelfahrt“, richtiger das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, ist in der Ostkirche bald nach dem Konzil von Ephesus (431) aufgekommen. Von Kaiser Mauritius (582-602) wurde der 15. August als staatlicher Feiertag anerkannt. In der römischen Kirche wird das Fest seit dem 7. Jahrhundert gefeiert. Das Dogma „Wir verkünden, erklären und definieren es als ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die unbefleckte, allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde.“ (Pius XII.) <p style="text-align: center">Maria, Mutter der Lebenden</p> Predigt zu Mariä Himmelfahrt, 1-4; SC 202 des Hl. Guerric von Igny (um 1080 - 1157), Zisterzienserabt „Komm du, die ich auserwählt habe, in dir will ich meinen Thron errichten“ (lateinische Liturgie)… „Wohl denen, die du erwählst und in deine Nähe holst, die in den Vorhöfen deines Heiligtums wohnen“ (Ps 65,5); mehr noch, du wirst in ihnen wohnen, in ihnen herrschen, und den Thron deiner Königsherrschaft in ihnen aufrichten. Und gewiss ist Maria selig unter all den Seligen, sie, die noch vor allen anderen Heiligen und mehr als sie erwählt worden ist. Der Herr hat sie sich zur Wohnstatt erwählt und gesagt: „Das ist für immer der Ort meiner Ruhe; hier will ich wohnen, ich habe ihn erkoren“ (Ps 132,14). Neun Monate lang hat er in ihr gewohnt; viele Jahre lang hat er bei ihr gewohnt und war ihr untertan. Jetzt wohnt er auf eine Art und Weise, die unsere Vorstellungskraft übersteigt, für immer in ihr und bei ihr; er sättigt sie mit der Herrlichkeit, die alle Seligen schauen. Nach außen verleiht er ihrer Gestalt die Herrlichkeit; ihr Inneres prägt er mit der Herrlichkeit des Logos… Diese einzigartige Jungfrau und Mutter, deren Ruhm es ist, den einzigen Sohn des Vaters zur Welt gebracht zu haben, umarmt diesen einzigen Sohn liebevoll in allen Gliedern seines Leibes (Eph 5,30) und errötet nicht, wenn man sie Mutter all derer nennt, in denen Christus schon Gestalt angenommen hat oder gerade Gestalt annimmt. Die erste Eva… trug den Namen „Mutter aller Lebenden“ (Gen 3,20), aber in Wirklichkeit war sie Mutter aller, die sterben… Und da diese erste Eva das nicht in Treue verwirklichen konnte, was ihr Name bedeutet, hat Maria dieses Geheimnis verwirklicht. Wie die Kirche selber, deren Symbol sie ist, so ist auch sie die Mutter all derer, die zum Leben wiedergeboren werden. Ja, sie ist die Mutter des Lebens selbst, das allen Menschen Leben gibt (Joh 11,25; 5,25f). Dadurch, dass sie das Leben selbst zur Welt gebracht hat, hat sie, auf gewisse Weise, alle, die ihr Leben in diesem ihrem Leben finden sollten, zu einem neuen Leben geboren… Da die selige Mutter Christi weiß, dass sie durch dieses Mysterium Mutter der Christenheit ist, erweist sie sich auch durch ihre Fürsorge und zärtliche Zuneigung als ihre Mutter… Und jetzt „leben wir im Schutz“ der Mutter „des Allerhöchsten“, im Schatten ihrer Flügel (Ps 90,1; 16,8). Dereinst werden wir an ihrer Herrlichkeit teilhaben und an ihrem Herzen ruhend wieder aufleben…, denn der König der Ehre hat seinen Thron in ihr errichtet. http://www.erzabtei-beuron.de/schott/proprium/August15_1.htm Quelle: EVANGELIUM TAG FÜR TAG Freitag, 15 August 2014