
„Hosanna dem Sohne Davids!“ – Palmsonntag mit Maria
Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche bzw. Heilige Woche – die Tage, in denen sich das Herz unseres Glaubens offenbart: das Leiden, der Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Es ist ein Tag voller Kontraste: Jubel und Hosianna-Rufe auf der einen Seite – das Kreuz und der Verrat auf der anderen. Und inmitten all dessen steht Maria, die Mutter Jesu, als stilles, aber kraftvolles Zeichen der Hoffnung und des Vertrauens.
Der König kommt – in Demut
Jesus zieht auf einem Esel in Jerusalem ein, nicht auf einem stolzen Ross. So erfüllt sich die Prophezeiung des Propheten Sacharja: „Siehe, dein König kommt zu dir – friedvoll ist er, gerecht und siegreich“ (vgl. Sach 9,9). Die Menschen jubeln ihm zu, breiten ihre Kleider aus, schwenken Palmen – ein Zeichen des Sieges. Doch dieser König kommt nicht mit Gewalt. Er kommt in Sanftmut, bereit, sein Leben für uns hinzugeben.
Maria hat diesen demütigen Weg ihres Sohnes von Anfang an begleitet. Schon in der Verkündigung hat sie sich ganz in den Willen Gottes hineingegeben: „Mir geschehe nach deinem Wort.“ In Jesus’ Einzug in Jerusalem spürt sie erneut das Echo jenes „Ja“, das sie Gott gesprochen hat – wissend, dass sich das Schwert, das ihr verheißen wurde (vgl. Lk 2,35), bald tief in ihr Herz bohren wird.
Maria – das stille Herz am Rand des Jubels
Die Evangelien berichten nicht ausdrücklich davon, dass Maria beim Einzug Jesu nach Jerusalem dabei war. Und doch können wir im Licht der Tradition und des Glaubens sagen: Ihr Herz war ganz nahe. In der geistlichen Schau der Kirche ist sie immer dort, wo ihr Sohn ist – besonders in den entscheidenden Momenten des Heils.
Maria trägt den Jubel des Palmsonntags mit einer inneren Klarheit: Sie weiß um das kommende Leiden, aber sie weicht nicht zurück. In ihr wird der Glaube sichtbar, der tiefer blickt – der über die Oberfläche der Begeisterung hinaus auf das Kreuz und das Osterlicht schaut. Sie ist die erste Jüngerin, die mit unerschütterlichem Vertrauen den Weg ihres Sohnes mitgeht – bis unter das Kreuz.
Der Palmsonntag als Einladung
Palmsonntag lädt uns ein, mit Jesus in diese Heilige Woche einzutreten – nicht nur als Zuschauer, sondern als Mitgehende. Wie die Menge können auch wir rufen: „Hosanna!“, aber unser Jubel soll nicht oberflächlich sein. Er soll verwurzelt sein in der Entscheidung, Jesus wirklich als König unseres Lebens anzunehmen – so wie Maria es getan hat: im Vertrauen, im Hören, im Ausharren.
Gerade in einer Welt, die so oft laut, oberflächlich und wankelmütig ist, brauchen wir das marianische Herz: ein Herz, das still ist, das hört, das mitgeht. Ein Herz, das unter dem Kreuz ausharrt und die Hoffnung nicht verliert – auch wenn alles verloren scheint.
Auf Maria schauen – in den Tagen der Passion
Wenn wir in diesen Tagen Jesus nachfolgen – durch das letzte Abendmahl, die Ölbergstunden, den Karfreitag bis hin zum Ostermorgen –, dann wollen wir das mit Maria tun. Sie lehrt uns das rechte Maß, die innere Sammlung, die Treue im Kleinen wie im Großen.
Sie zeigt uns, dass das Leiden Christi nicht das Ende ist, sondern der Durchgang zum Leben. Und sie erinnert uns daran, dass jeder „Palmsonntag“ in unserem Leben – jeder Moment der Freude, der Hoffnung – stets auf das Kreuz ausgerichtet sein muss, um zur Auferstehung zu führen.
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