„Ich will zu deiner Seele reden“,


reden über deinen jetzigen inneren Zustand, ob du vorwärtsgekommen bist in deinen religiösen Leben oder rückwärts, denn ein Stillstehen gibt es nicht. Es gilt die Hindernisse zu entfernen, welche sich zwischen Gott und dich gestellt, die Ursachen aufzudecken, welche den Seelenfrieden in dir gestört, die Leidenschaften kennenzulernen, welche deine inneren Kämpfe hervorgerufen. Es gilt, das ausfindig zu machen, was dir jetzt zum Heile dient, was dir wieder die Gnade verschafft oder vermehrt und deinem Leben unvergänglichen Wert verleiht, zu suchen, was deiner Seele jetzt zum Frieden dient.
„Ich will zu deiner Seele reden“, reden von deiner Zukunft, reden von den Prüfungen, welche dir bevorstehen, deinen Willen stählen und deiner Widerstand stärken für die Zeiten der Gefahr; reden von deinem Beruf; reden über die Nachfolge Jesu, zu der du in jedem Stande berufen bist; reden über dein Jenseits, dem du mit jedem Tag entgegengehst, Suchen was droben ist. „Ich will sie an mich locken und in die Einsamkeit führen und zu ihrer Seele reden.“ Und wenn Gott über all das zu dir redet, und wenn du diese Worte mit williger Seele aufnimmst, diese Worte in dir bewahrst, diese Worte überdenkst, diese Worte anwendest, diese Worte umsetzest in den Entschluss und in die Tat, dann suchst du ehrlich und ernstlich dein Verhältnis zu Jesus. Nun ist dir Klar geworden, was Jesus von dir verlangt: bereitwilliges Anhören seines Wortes, willige Aufnahme seiner Gnade. Du sollst Auferstehung feiern, Auferstehung deiner eigenen, einzigen unsterblichen Seele.

Wage darum ein Fastenopfer für Jesus und deine Seele.

„Schwache Seelen, die voll Selbstliebe sind und bei anderen in Geltung stehen wollen, fangen Feuer, sobald sie auch nur die leiseste Verleumdung berührt. Sie vollführen darüber einen großen Lärm und vermögen den Frieden nicht wiederzugewinnen, den ihnen einige Worte geraubt haben. Ganz anders verhält es sich bei großherzigen Seelen, die niemand als Gott zu gefallen suchen. Sie wissen, dass Gott ihre Unschuld sieht, und dass er nicht ermangeln wird, ihre Verteidigung zu führen, soweit solches ihr größtes Gut erheischt!“ (Hl. Augustinus)



Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. - Hrsg.: Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ - DVCK e. V., Frankfurt am Main.