„Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben“
Die Kirche bietet allen die Möglichkeit, den Weg der Heiligkeit zu gehen, der der Weg des Christen ist: Sie lässt uns Jesus Christus in den Sakramenten begegnen, besonders in der Beichte und in der Eucharistie; sie gibt uns das Wort Gottes weiter, sie lässt uns in der Nächstenliebe leben, in der Liebe Gottes zu allen. Fragen wir uns also: Lassen wir uns heiligen? Sind wir eine Kirche, die die Sünder ruft und sie mit offenen Armen aufnimmt, die Mut, Hoffnung schenkt oder sind wir eine Kirche, die in sich selbst verschlossen ist? Sind wir eine Kirche, in der man die Liebe Gottes lebt, in der man dem anderen Aufmerksamkeit entgegenbringt, in der man füreinander betet? Eine letzte Frage: Was kann ich tun, der ich mich schwach, zerbrechlich, sündig fühle? Gott sagt zu dir: "Hab keine Angst vor der Heiligkeit, hab keine Angst, dir hohe Ziele zu setzen, dich von Gott lieben und reinigen zu lassen, hab keine Angst, dich vom Heiligen Geist leiten zu lassen." Lassen wir uns anstecken von der Heiligkeit Gottes. Jeder Christ ist zur Heiligkeit berufen (vgl. Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 39-42); und die Heiligkeit besteht nicht in erster Linie darin, Außergewöhnliches zu vollbringen, sondern Gott handeln zu lassen. Sie ist die Begegnung unserer Schwachheit mit der Kraft seiner Gnade, sie bedeutet, auf sein Handeln zu vertrauen, das es uns gestattet, in der Liebe zu leben, alles mit Freude und Demut zu tun, zur Ehre Gottes und im Dienst am Nächsten. Es gibt ein berühmtes Wort des französischen Schriftstellers Léon Bloy. In den letzten Augenblicken seines Lebens sagte er: »Es gibt nur eine Traurigkeit im Leben: kein Heiliger zu sein«. Papst Franziskus Generalaudienz am 02.10.2013 (© Liberia Editrice Vaticana) in ETFT 18.09.2014Helfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
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