Im heiligen Stillschweigen

Im heiligen Stillschweigen

Im heiligen Stillschweigen liegt viel Kraft; während der Mund Schweigt, redet in uns die Gnade Gottes. Im Buche Job (33.33) lesen wir: „Schweige, und ich will dich die Weisheit lehren!“ – Darum hat, nach der Heiligen Schrift, Gott gar oft seine herrlichsten Offenbarungen und Gnadenerweise an Tage der Zurückgezogenheit und des Schweigens geknüpft. Moses wäre wohl nicht dieser große und innerlich so gereifte Volksführer und Gesetzgeber geworden, wenn ihn nicht Gott in den Tagen der Einsamkeit dazu vorgebildet hätte. – Nicht anders war es bei dem Propheten Elias, der sich am Bache Karith verbergen musste. Selbst der Göttliche Heiland, zugleich Gott und Mensch, von Anfang an mit dem Heiligen Geiste gesalbt und voll der Gnade und Wahrheit, wollte die Einsamkeit der Wüste aufsuchen und das Stillschweigen heiligen; weite 40 Tage und Nächte in der Wüste, um uns die Gnade des Schweigens zu erflehen und um für spätere Tage gerüstet zu sein. Auch der große Völkerapostel Paulus wurde in der Zurückgezogenheit Arabiens hoch begnadigt und von Gott in die Geheimnisse des Glaubens eingeführt. (Gal. 1, 17) Den hl. Ignatius darf ich hier nicht übergehen, weil er uns die wunderbaren Anleitungen für Exerzitien hinterlassen hat. Abgeschlossen von der Welt, verhandelte er in tiefer Einsamkeit und ernstem Stillschweigen mit Gott. – So wurde er der gottbegnadigte Mann und Ordensstifter. Die Vorteile stiller Tage. „Je mehr einsam und abgeschieden unsere Seele sich findet, um so bereiter macht sie sich, ihrem Schöpfer und Herrn sich zu nähern und ihn zu berühren. Und je mehr sie ihn solcherweise berührt, um so mehr macht sie sich empfänglich, aufzunehmen die Gnaden von seiner göttlichen und über alles erhabenen Gutheit!“ (Hl. Ignatius von Loyola) Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. – Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ – DVCL e.V.