Im Himmel ist es anders...
Der
Preis für den Komfort aus der Maschine ist hoch, und es wir immer deutlicher,
daß er zu hoch ist: Wir und — was besonders schlimm ist — unsere Nachkommen
können ihn nicht bezahlen. Es ist der Preis des Hochmuts, sein zu wollen wie
Gott. Im Himmel ist es anders, da vermag ein einziger Heiliger mehr als der
mächtigste Technokrat aus der Erde. Auch wenn es ein kleiner Heiliger aus der
unzählbaren Schar ist und er in keiner Hagiographie erscheint: „Darauf sah ich, und siehe: eine große
Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern
und Sprachen; die standen vor dem Throne und vor dem Lamme, in weiße Gewänder
gehüllt und mit Palmen in den Händen“ (Offb 7, 9).
Jeder einzelne Heilige kann mit
seiner Liebe die unendlichen Schönheiten des Himmels mehren, die einen Umfang
haben, neben welchen Taten der Technokraten Kleinigkeiten sind: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört
und in keines Menschen Herz gedrungen ist, hat Gott denen bereitet, die ihn
lieben“ (1 Kor 2, 9). Gott will, daß wir als seine Ebenbilder sein Werk
weiterführen, indem wir die Erde gestalten. Wir sollen mit dem Mut zur Demut
das Leben heiligen, indem wir ein geheiligtes Leben führen. Wenn wir mit unsrer
Liebe zum Schöpfer, nach der der Allmächtige sich sehnt, die Erde gestalten,
wird sie täglich schöner. Überdies gestalten wir mit unseren Liebestaten auch
den Himmel, wir sammeln dann Schätze im Himmel. Wenn wir Schätze auf Erden
sammeln, zerstören wir dabei mit unserem Hochmut die Erde.
„Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo Motte und Wurm sie zerstören
und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel,
wo weder Motte noch Wurm zerstören und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen.
Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ (Mat. 6, 19-21)
Gott sehnt sich nach unserer
Liebe, die Schönheit in die Schönheit des Himmels bringt.
Der verstorbene Erzbischof von
Köln, Joseph Kardinal Höffner, forderte die Christen auf, Anwälte der Schöpfung
zu sein:
„Zerstörung und Schändung der
Natur wiedersprechen dem christlichen Verständnis der sichtbaren Schöpfung. Der
Mensch soll sich zwar die Erde untertan machen, aber mit Weisheit, Zucht und
Maß und unter der Wahrung der Ehrfurcht vor der Natur... Bei der Beherrschung
und Gestaltung der Natur wird der Mensch auf die Rangordnung der Werte achten
müssen. Die Befriedigung der Bedürfnisse muß sich in die rechte Stufenordnung
der Ziele einordnen. Höher stehen Würde und Freiheit des Menschen, Ehe und
Familie, Religion und Sittlichkeit, Die Kulturellen Werte und das Letzte Ziel
und Ende aller Dinge, Gott selber. Ziel ist nicht das unaufhörliche
Wirtschaftswachstum, sondern der Dienst an den gesamtmenschlichen, vor allem
auch den sozialen Werken. Es ist deshalb falsch, durch das künstliche
Hervorlocken immer neuer, überflüssiger, ja schädlicher Bedürfnisse die
Vollbeschäftigung erreichen und sichern zu wollen.“
Quelle: Mut zur Demut – Max
Thürkauf – Johannes Verlag, Leutesdorf, 1994
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