In den Armen eines Vaters

In den Armen eines Vaters

Sie sehen, wie gütig die himmlische Vorsehung zu ihnen ist, und daß sie mit ihrem Beistand nun erwartet, um unser Vertrauen zu wecken. Ein Kind, das in den Armen eines Vaters bleibt, der allmächtig ist, wird niemals zugrunde gehen. Wenn unser Gott uns nicht immer das gibt, worum wir ihn bitten, so geschieht es, um uns bei sich zurückbehalten und uns Anlaß zu geben, ihn zu drängen und mit liebevoller Gewalt zu zwingen, wie er es in Emmaus mit den zwei Jüngern tat. Erst am Abend und sehr spät ließ er sich von ihnen aufhalten, als sie ihn dazu nötigten (Lk 24,29). Mit einem Wort, er liebevoll und gütig. Sobald wir uns unter seinen Willen demütigen, paßt er sich dem unseren an. Versuchen sie also, meine sehr liebe Tochter, Ihr Vertrauen zu dieser heiligen Vorsehung immer mehr zu festigen, und beten Sie diese oft in den Akten Ihrer geistigen Einkehr an. - DA 7,31 Die ganz Gott hingegebene Seele hat nichts anderes zu tun, als in Gottes Umarmung zu ruhen, wie ein Kind im Schoße der Mutter. Stellt sie es auf den Boden, damit es laufe, so läuft es, bis die Mutter es wieder auf den Arm nimmt. Und will die Mutter das Kind tragen, so läßt es auch dies geschehen. Es weiß nicht, wohin es geht, und denkt auch nicht daran, es läßt sich einfach tragen, wohin die Mutter will. Die Seele, die in allem Gottes Wohlgefallen liebt, macht es auch so, sie läßt sich tragen, schreitet aber zugleich auch voran, da sie mit großer Sorgfalt das ausführt, was Gott ausgesprochener Wille von ihr verlangt. - DA 2,47 Quelle: Jeden Tag mit Franz von Sales – Herbert Winklehner (Hg.) - Franz-Sales-Verlag - Eichstätt. Seite: 167.