Ist die Sonntagsmesse wichtig?
Das Große Mysterium
Die Messe ist ein abgründiges Geheimnis. Verborgen, verhüllt und nur den Augen des Glaubens erkennbar, ist sie das Brautmahl Gottes mit den Menschen. Christus ist der Bräutigam und Du, beziehungsweise die Kirche, Ihr seid die Braut. Es ist wahrhaft jenes „königliche Hochzeitmahl“, das Gott seinem Sohn hält und zu dem der alle Gäste von den Zäunen und Straßen der Welt geladen hat. — Schon die Urkirche wusste um dieses Mysterium: dass unter der Gestalt des Brotes und Weines der Leib des Herrn zugegen ist. Ehe Du aber im Brautgewand an den Tisch des Bräutigams geführt wirst, muss sich vorerst das „Opfer Gottes“ vollziehen. Es kostet Gott ein Opfer, sich an Dich, an die sündige Menschheit hinzugeben. Alle Menschen sind Sünder, und deswegen haben sie ihn getreten, beraubt, verspottet, geschlagen und erschlagen. Du tust es nicht viel anders. Seine Liebe zu Dir ist wahrhaft eine schmerzliche Liebe. Sein kommen zu Dir ist wahrhaft ein „Opfer“, eine „schmerzliche Hingabe“ an Dich. Dieses Opfer Gottes wurde erstmalig in dem Augenblick gegenwärtig, da Jesus beim Letzten Abendmahl sein Fleisch und Blut voneinander getrennt hat: „Das ist mein Leib ... Das ist mein Blut“, — Jesus will, dass dieses „Opfer Christi“ für Dich gegenwärtig wird. Und deswegen gab er den Auftrag, es über Raum und Zeit hinweg Dir gegenwärtig zu machen: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ — Die Urkirche glaubte innig an die geheimnisvolle Gegenwart dieses Opfers von Golgota. Sie glaubte daran, dass beim „Brotbrechen“ wahrhaftig der Tod Jesu gegenwärtig wird: „Sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn.“ Woher aber das Sonntagsgebot Im alten Testament gebot Gott, den „Tag des Herrn“ einzuhalten. An diesen Tag sollten wir wieder zu Gott finden; uns in Liebe mit ihm vereinigen, neue Kraft bei ihm holen. Die junge Christenheit hat diesen Tag des Herrn nicht mehr am Sabbat, sondern am Tag darauf, am Sonntag, gefeiert. Es war der Tag der Auferstehung Christi, das zentrale Ereignis der Christenheit. Es war selbstverständlich, dass die junge Kirche an diesem „Tag des Herrn“ ihre Begegnung mit Christus feierte: das „Brechen des Brotes“, die „Messe“. Wer wirklich an Christus und sein Wort glaubt, braucht wohl kaum ein eigenes „Gebot“, dass er am Tag des Herrn zu seinem Tisch kommt und mit ihm das Hochzeitsmahl feiert; dass er an diesem Tag unter sein Kreuz tritt und ihm dankt für seine schmerzliche Hingabe an uns, für sein Opfer. Es ist doch wirklich selbstverständlich, dass wir gerade am „Tag des Herrn“ gemeinsam mit unseren Brüdern dieses Geheimnis der Liebe feiern. Noch dazu, da uns ja Jesus selber dazu aufgefordert hat, dass wir uns in dieser Weise an seine Liebe „erinnern“: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Es ist traurig genug, dass die Kirche damals, als sie Massenkirche wurde, ihre Söhne und Töchter mahnen und drängen musste, Christus und sein Brautmahl nicht zu vergessen. So entstand das „Kirchengebot“: „Du sollst am Sonntag einer heiligen Messe andächtig beiwohnen.“ — Schließlich kam es so weit, dass die Gläubigen zwar beim Hochzeitmahl anwesend waren, aber die dargebotene Speise nicht empfangen wollten. Wieder musste die Kirche durch ein Gebot drängen: Wenigstens einmal im Jahr, zu Ostern, sollten sich die Christen im Brautmahl mit ihrem Herrn vereinigen: die Osterkommunion. Quelle: Die 10 Gebote Gottes – Dr. Herbert Madinger – Auflage 1992 – Erzdiözese Wien – Katholische GlaubensinformationHelfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
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