Klug. Vernünftig und Wohltätig

Klug. Vernünftig und Wohltätig

Die hl Margarete Maria Alacoque Die Merkmale eines ausgewogenen Geistes und einige Züge, die der von der heiligen Margarete genossenen Erziehung zuzuschreiben sind, hat später Schwester Greyfié, eine ihrer Oberinnen in Paray-le-Monial, auf folgende Weise beschrieben: „Sie war von Natur aus klug und vernünftig und besaß einen wachen Geist, eine angenehme Heiterkeit und ein Herz, wie es wohltätiger nicht gestimmt sein kann. Kurz gesagt, sie war ein Geschöpf, das in all seinem Tun zum Erfolg bestimmt war.“ Im Pensionat der Klarissen zog sich Margarete Maria eine ernshafte Krankheit zu und musste deshalb zu ihrer Mutter zurückkehren. Man weiß nicht genau, um was für eine Krankheit es sich gehandelt hat. Bekannt ist lediglich, dass sie rund vier Jahre ans Bett gebunden war, weil sie nicht mehr gehen konnte. Sie wurde erst wieder Gesund, nachdem sie 1661 der Muttergottes gegenüber ein Gelübde abgelegt hatte. Im Hause ihrer Mutter wartete ein weiterer schmerzlicher Umstand auf sie: Die Mutter hatte die Verwaltung des Familienvermögens einem Schwager, Toussaint Delaroche übertragen. Damit konnte sie nicht mehr selbst über den Ertrag der Güter verfügen und wurde von dem geizigen, missmutigen Herrn Delaroche zusammen mit ihren Kindern kaum besser als das Gesindel behandelt. Jahrelang hatte die Heilige unter den ihr von ihrem mürrischen Onkel zugefügten Demütigungen zu leiden. Manchmal musste sie sogar die Nachbarn um Brot anbetteln. So wurde ihr Leben im Hause der Mutter zu einem Gefängnis voller Qualen. „Wir verfügten über keinerlei Entscheidungsgewalt im Hause und ohne Erlaubnis wagten wir nicht das Geringste zu unternehmen“, berichtete die Heilige später. Um Linderung zu finden, verbrachte sie oft stundenlang betend in einen abgelegenen Winkel des weiten Gartens oder suchte in der Dorfkapelle Zuflucht. Doch auch hier ließ sie der böse Onkel nicht in Ruhe, er beschuldigte sie vielmehr, sie verlasse das Haus nur, um sich mit jungen Männern zu treffen. „Manchmal gaben mir arme Leute aus dem Dorf aus Mitleid ein bisschen Milch oder etwas Obst am Abend.“

Genugtuung, Sühne, Kreuzesliebe

Gott ließ all diese Leiden zu, um sie auf diese Weise für den Weg der Entsagung vorzubereiten, den er ihr später anbieten würde. Damit die Heilige Margarete künftig die Andacht der Genugtuung und Sühne gegenüber dem Heiligsten Herzen Jesu predigen könnte, musste sie vorher erst einmal selbst zum Vorbild werden. „Verba movent, exempla trahunt“, lehrt ein lateinischer Spruch: Worte bewegen, das Beispiel reißt mit.
In diesem Abschnitt ihres Lebens wurden der Heiligen außerordentliche mystische Gnaden zuteil. Mit dem Heiland pflegte sie übrigens seit Kindestagen vertrauten Umgang. „[Der Heiland] war mir unter der Gestalt des Gekreuzigten oder des Ecce Homo immer schon nah gewesen. Wenn ich ihn das Kreuz tragen sah, wurde ich von einem solche Mitleid und einer solchen Liebe zum Leiden erfasst, dass ich mein eigenes Leid im Vergleich zu dem Wunsch, mehr zu leiden und so meinem leidenden Jesus ähnlicher zu werden, als gering erachtete.“ Die Kreuzes liebe war kein rein persönliches Kennzeichen der Heiligen von Paray-le-Monial. Es gibt keine Heiligkeit, die diese Liebe nicht unbedingt voraussetzen würde. „Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Mt. 16, 24). Bei ihr hat die Kreuzesliebe jedoch einen ganz besonderen Höhepunkt erreicht. Quelle: Das Heiligste Herz Jesu – Hoffnung, Lösung und Trost für einen jeden von uns – André Sá – Hrsg.:Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum e. V. - TFP – Frankfurt am Main – Aktion: Das Herz Jesu Apostolat.